Ackerbürgerhaus
- Landkreis
- Goslar
- Gemeinde
- Goslar, Stadt
- Gemarkung
- Goslar
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Altstadt
- Adresse
- Schilderstraße 16
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- um 1740
- bis
- um 1740
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36540264
- Objekt-Nr.
- 611
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Dreigeschossiger Fachwerkbau mit Satteldach und Zwerchhaus, traufständig, in geschlossener Blockrandbebauung; Holzfachwerk stockwerksweise abgebunden, zehn Gefache, Gefachbreiten variieren im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss; mittig gelegenes, korbbogiges Dälentor, flankierende Holzständer mit Schnitzwerk; Sockel massiv, verputzt, mit Naturstein-Imitation.
- Denkmalbegründung
- Der Holzfachwerkbau ist ein exemplarischer Vertreter für die in Goslar seit dem Spätmittelalter vorherrschende niederdeutsche Fachwerkbauweise mit ihrem stringenten Fachwerkgefüge. Mit kunsthandwerklichen Details wie gebuckelten Fußstreben oder dekorativem Ziegelmauerwerk in den Gefachen weist das Gebäude typische Merkmale des barocken Fachwerkbaus auf, der in Goslar, aufgrund der politisch und wirtschaftlich schwierigen Verhältnisse infolge des Dreißigjährigen Kriegs sowie des 1642 mit dem Braunschweiger Fürstenhaus geschlossenen Goslarer Akkords, von eher schlicht gehaltenen, strengen Bauformen geprägt war. Im geschnitzten Blumenrankwerk der Holzständer des Dälentors, das ursprünglich eine Hofdurchfahrt bildete, kommt jedoch noch der hohe künstlerische Anspruch des Goslarer Fachwerkbaus zum Ausdruck. Mit seiner traufständigen Bauweise innerhalb einer geschlossenen Blockrandbebauung, die rückwärtig ehem. gärtnerisch genutzte Hofbereiche einschloss, ist das Gebäude beispielhaft für die Ackerbürgerhäuser am Rande der Goslarer Altstadt, die vor allem in der Phase des allmählichen wirtschaftlichen Niedergangs der Stadt seit dem 17. Jh. entstanden. Die Erhaltung des Wohnhauses liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als typischer Fachwerkbau in der Goslarer Altstadt, des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte, seiner künstlerischen Bedeutung wegen der individuellen kunsthandwerklichen Qualitäten der Holzfachwerkdetails, sowie der städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild im öffentlichen Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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