Bäckergildehaus
- Landkreis
- Goslar
- Gemeinde
- Goslar, Stadt
- Gemarkung
- Goslar
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Altstadt
- Adresse
- Marktstraße 45
- Objekttyp
- Gildehaus (Zunfthaus)
- Baujahr
- 1501
- bis
- 1557
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36534431
- Objekt-Nr.
- 802
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Gildehaus der Goslarer Bäckermeister, steinerner Saalbau von 1501, seitliche Erweiterung entlang der Bergstraße von 1510, Aufstockung mit einem Obergeschoss in Fachwerkbauweise 1557. Zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach in Schieferdeckung, traufständiges Eckhaus in geschlossener Blockrandbebauung. Fassade im Saalgeschoss mauerwerkssichtig, Obergeschoss fachwerksichtig, mit Spruchband in der Stockwerksschwelle, Brüstungsbohlen mit Sonnenrosenordnamenten, Fensteröffnungen mit Vorhangbögen.
- Denkmalbegründung
- Das Bäckergildehaus stellt eines der wichtigsten baulichen Zeugnisse der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Blütephase der Stadt Goslar dar. Als Zunfthaus der Bäckermeister, die sich in der Fassade mit dem Adlerwappen der Gilde samt den Gebildbroten Lebkuchen, Dreitimpenbrot und Brezel verewigt habe, repräsentiert das Bäckergildehaus den wirtschaftlichen Wohlstand als auch das politische Selbstverständnis der bürgerlichen Handwerkergilden in Goslar. Das in der Spätphase der Hansezeit entstandene Zunfthaus illustriert mit seiner prominenten Position in der Stadt, gegenüber der Marktkirche, gelegen, und mit seiner aufwendigen Fassadengestaltung die Bedeutung der Gilden im Sozialgefüge der mittelalterlichen Stadt. Während die anspruchsvoll ausgearbeiteten Fenstergewände im Saalgeschoss mit ihren sich kreuzenden Birnstabprofilen noch spätgotischen Motiven folgen, treten in der Dekoration des Oberstocks in Fachwerkbauweise bereits stilistische Merkmale der Renaissance in Erscheinung. Den räumlichen Mittelpunkt bildet der Zunftsaal, der an der Schmalseite zur Marktkirche in den drei Doppelfenstern ablesbar ist. Dabei steht die räumliche Konzeption, mit einem großen Saal im Zentrum des Hauses, in der Tradition der bürgerlichen Patrizierhäuser, die sich in Goslar bereits seit dem 13. Jahrhundert entwickelt hatte. Die Erhaltung des Bäckergildehauses liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als Dokument für die Hansezeit in Goslar, wegen seines bau- und kunstgeschichtlichen Schauwertes, als charakteristischer Bestandteil für die Goslarer Altstadt, sowie der städtebaulichen Bedeutung durch seine prägende Wirkung auf das Straßen- und Ortsbild, im öffentlichen Interesse.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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