Bürgerhaus Mechtshusen
- Landkreis
- Goslar
- Gemeinde
- Goslar, Stadt
- Gemarkung
- Goslar
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Altstadt
- Adresse
- Marktstraße 1
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1526
- bis
- 1526
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36533980
- Objekt-Nr.
- 757
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Bürgerhaus, 1526 in zentraler Lage der Goslarer Altstadt gegenüber der Marktkirche, vermutlich für den Hüttenbesitzer Barthold Mechtshusen, errichtet. Viergeschossiger Fachwerkbau mit Walmdach in Schieferdeckung, traufständiges Eckhaus in geschlossener Blockrandbebauung. Fassade fachwerksichtig, mittiger fünfseitiger Erker über dem Haupteingang, Dielentor mit Spitz- und Vorhangbogen sowie reichem figürlichen Schnitzwerk, Inschrift "ANNO MDXXVI". Oberstöcke weit vorkragend auf waagerecht profilierten Knaggen und Balkenköpfen, dazwischen Windbretter, Schwellen mit Trapezfries, regelmäßige Fußstreben. Stirnseite zur Marktstraße mit "Goslarer Giebel". Seit 1881 funktional mit dem Nachbargebäude Marktstraße 1a verbunden, 1906/07 umgenutzt und hofseitig erweitert als städtisches Dienstgebäude, ab 1919 als Stadtbibliothek genutzt.
- Denkmalbegründung
- Das Bürgerhaus wurde laut Inschrift über dem Dälentor 1526 errichtet. Als Bauherr ist Barthold Mechtshusen anzunehmen, ein Mitbesitzer der Hütte Kanstein und eines Gewerks am Rammelsberg, der sich 1517 im rückwärtigen Grundstücksteil zur Münzstraße eine Kemenate als Wohngemach erbauen ließ. Die in Ständerbauweise erstellte Fachwerkkonstruktion mit auf Knaggen auskragenden Oberstöcken stellt eine für Goslar typische Bauart dar, die sich im Mittelalter im holzreichen Gebiet des Nordharzes in zahlreichen Orten der Region etabliert hat. Dabei zeigen das wohlproportionierte Gefüge der Fachwerkkonstruktion als auch die aufwendigen Details wie profilierte, farbig gefasste Knaggen, Trapezfriese an den Schwellen oder Vorhangbögen der Fensteröffnungen im Erdgeschoss, eine architektonisch anspruchsvolle Gestaltung. Dies wird zudem durch die reichhaltige kunsthandwerkliche Einfassung des zum Markt gerichteten Dälentors mit figürlichen Allegorien unterstrichen. Durch seine Ecklage an zwei Straßen, wobei die Enge der seitlichen Münzstraße durch die weiten Auskragungen der Oberstöcke räumlich noch verstärkt wird, nimmt das an prominenter Stelle der Stadt platzierte Gebäude eine städtebaulich wichtige Stellung ein. Die Erhaltung des Bürgerhauses liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als ein für die Goslarer Altstadt charakteristischer Bautypus, des Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte, der künstlerischen Bedeutung durch die kunsthandwerklich anspruchsvolle Fassadendekoration, sowie seiner städtebaulichen Bedeutung durch die prägende Wirkung auf das Straßenbild im öffentlichen Interesse.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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