Haus "Brusttuch"
- Landkreis
- Goslar
- Gemeinde
- Goslar, Stadt
- Gemarkung
- Goslar
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Altstadt
- Adresse
- Hoher Weg 1
- Objekttyp
- Bürgerhaus (Wohnhaus)
- Baujahr
- 1521
- bis
- 1526
- Personen
- Stappen, Simon
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36527867
- Objekt-Nr.
- 1114
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Fachwerkfarbigkeit
- Beschreibung
- Haus "Brusttuch", als Wohnhaus zwischen 1521 und 1526 für den Goslarer Patrizier Johannes Thiling. Dreigeschossiges Gebäude, Erd- und 1. Obergeschoss in Massivbauweise, 2. Obergeschoss in Fachwerkbauweise. Eckhaus auf spitzwinkligem, sich nach Norden verfüngenden Grundstück in geschlossener Blockrandbebauung. Satteldach in Schieferdeckung, dessen Dachneigung infolge des sich verjüngenden Grundstücks nach Norden hin steiler wird. Im Sockelbereich nordseitig zweigeschossige Diele mit hohen Fensteröffnungen, südseitig zweigeschossiger Wohnteil; Fensteröffnungen mit kielbogigen Bedachungen und Blendfialen. Oberstock leicht vorkragend, mit figürlichen Schnitzereien im Bereich der Brüstungszone, Ständern und Knaggen nach Vorlagen von Hans Burgkmair, ausgeführt von Bildschnitzer Simon Stappen (Braunschweig), nordwestlich mit Fachwerkerker mit aufwendigen Schnitzereien. Bauzeitliche Fachwerkfarbigkeit mit mehreren historistischen Fassungen in grünlichen und braunen Holztönen rekonstruiert. 1870/71 zu einem Hotel umgenutzt.
- Denkmalbegründung
- Das 1521-26 für den Goslarer Stadtsyndikus Johannes Thiling (um 1475 - 1540) errichtete Bürgerhaus wird im Volksmund, aufgrund seiner nach Norden zur Giebelseite ansteigenden Dachneigung, als "Brusttuch" bezeichnet. Seine Mischkonstruktion aus steinernem Sockelbereich mit einer zweigeschossigen Däle sowie einem in Holzfachwerk ausgeführten Oberstock zeigt eine für die Goslarer Patrizierhäuser des ausgehenden Mittelalters typische Bauweise. Zahlreiche Baudetails wie Bogenformen, die steinernen Fenstereinfassungen oder im Bereich des Oberstocks zeigen eine spätgotische Prägung. Die aufwendigen Holzschnitzereien in den Brüstungsgefachen des Oberstocks stammen vom Braunschweiger Bildhauer Simon Stappen. In seiner prominenten Position, gegenüber der Marktkirche gelegen, kommt das markante, in seiner Neigung ansteigende Dach räumlich besonders gut zur Geltung. Die Erhaltung des Bürgerhauses "Brusttuch" liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als ein für die Goslarer Altstadt charakteristisches Gebäude, seines bau- und kunstgeschichtlichen Schauwertes, wegen der künstlerischen Bedeutung der von Simon Stappen ausgeführten Holzschnitzereien, sowie der städtebaulichen Bedeutung durch seine prägende Wirkung auf das Straßenbild im öffentlichen Interesse.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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