Patrizierhaus Frankenberger Straße 23
- Landkreis
- Goslar
- Gemeinde
- Goslar, Stadt
- Gemarkung
- Goslar
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Altstadt
- Adresse
- Frankenberger Straße 23
- Objekttyp
- Bürgerhaus (Wohnhaus)
- Baujahr
- um 1300
- bis
- um 1350
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36522620
- Objekt-Nr.
- 672
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiger Massivbau mit Satteldach in Ziegeldeckung, traufständiges Eckhaus in offener Blockrandbebauung mit rückwärtigem Hofbereich. Fassade verputzt, auf der linken Fassadenseite im Erd- und im Obergeschoss je zwei spitzbogige Triforien mit Kantenfasen, jeweils ohne achsialen Bezug untereinander in der Wandfläche liegend; mittig eine hohe spitzbogige Türöffnung, Portalrahmung mit Kämpferblöcken und Schlussstein vermutlich aus dem frühen 19. Jahrhundert. Auf der rechten Fassadenseite im Erdgeschoss Ladeneinbau von 1889, Gebäudeecke im Obergeschoss um 1650 als Fachwerkerker erneuert, Schwelle mit Inschrift, Brüstungsbohlen und Ständer reichhaltig mit frühbarockem Schnitzwerk dekoriert, mittleres Brüstungsfeld mit Wappen in Lorbeerkranz sowie Schriftband. Westgiebel mit Schiefer verkleidet, Südfassade verputzt.
- Denkmalbegründung
- Das Patrizierhaus wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts für eine wohlhabende Goslarer Familie als Steinbau mit Wohnteil links des Eingangs und Däle rechts davon errichtet. Anstelle der Däle und des wohl steinernen Westgiebels wurde um 1650 ein Fachwerkbau eingefügt, dessen reichhaltiges Schnitzwerk ebenfalls vom Wohlstand der damaligen Eigentümer zeugt. Mit seiner mehrere Jahrhunderte umspannenden Baugeschichte ist das Patrizierhaus ein charakteristisches Beispiel für die Traditionen des großbürgerlichen Wohnens in der Altstadt von Goslar, für das aus klimatischen und Feuerschutzgründen im Hoch- und Spätmittelalter ganz oder teilweise massive Steinbauten errichtet wurden, während der Steinbau ab der frühen Neuzeit dann von Fachwerkkonstruktionen abgelöst wurde. Stilgeschichtlich manifestiert sich diese Nutzungstradition in sowohl spätgotischen als auch frühbarocken Baudetails. Dabei ist insbesondere das barocke Schnitzwerk des Fachwerkbauteils von hohem künstlerischen Rang. An der Hauptstraße vom zentralen Markt zum Frankenberger Kloster und weiter zum Rammelsberg gelegen, nimmt das Patrizierhaus mit seiner großformatigen, weithin sichtbaren Kubatur eine wichtige Stellung im Verlauf der Frankenberger Straße ein. Die Erhaltung des Patrizierhauses liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung als ein für die Goslarer Altstadt charakteristischer Bautypus, wegen seines bau- und kunstgeschichtlichen Schauwertes als auch seiner künstlerischen Bedeutung durch die kunsthandwerklich anpruchsvolle Fassadendekoration, sowie der städtebaulichen Bedeutung durch seine prägende Wirkung auf das Straßenbild im öffentlichen Interesse.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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