Städtische Navigationsschule Papenburg
- Landkreis
- Emsland
- Gemeinde
- Papenburg, Stadt
- Gemarkung
- Papenburg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Papenburg
- Adresse
- Gasthauskanal 16
- Objekttyp
- Hochschulgebäude
- Baujahr
- 1872
- bis
- 1872
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36401650
- Objekt-Nr.
- 21
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hochschullandschaft
- Die Städtische Navigationsschule Papenburg in der Hochschullandschaft von Niedersachsen: Die Navigationsschule in Papenburg wurde 1841, auf Initiative des 1829 gebildeten "Rhederei-Collegiums zur Beförderung der schiffahrtlichen Interessen", nach Vorbild der Emdener Navigationsschule gegründet. Nachdem die Schule unter Leitung des Privatlehrers Eylert zunächst provisorisch in bestehenden Bauten untergekommen war, bezog sie 1851 ein eigenes Gebäude, dass aber bereits 1872 zugunsten eines Neubaus am Gasthauskanal wieder aufgegeben wurde. Zum Wintersemester 1874/75 wurde, neben der sogenannten Steuermannsklasse, auch eine Schifferklasse eingerichtet. Durch einen zunehmenden Bedeutungsverlust Papenburgs auf dem Gebiet der Seeschifffahrt sowie die Konkurrenz durch die jüngere, 1854 gegründete Navigationsschule in Leer wurde der Fortbestand der Papenburger Schule bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert in Frage gestellt. Infolge von Rationalisierungsbestrebungen im Bereich der Seefahrerausbildung in Deutschland während des Ersten Weltkriegs wurde die Papenburger Navigationsschule schließlich zum 1. Mai 1924 geschlossen. Das Schulgebäude wurde in der Folgezeit als städtisches Verwaltungsgebäude genutzt und beherbergte unter anderem während der NS-Jahre die zentrale Kommandantur der Emslandlager, heute befindet sich eine Polizeistation in dem Gebäude.
- Beschreibung
- Städtische Navigationsschule, 1872 als Neubau für die 1841 gegründete Schule errichtet. Zweigeschossiger Massivbau in Backsteinrohbauweise, mit Satteldach, traufständig in straßenrandbegleitender Bebauung. Breit gelagerte, mauerwerkssichtige Fassade, horizontale Gliederung durch Stockwerks- und Abschlussgesimsbänder mit Backsteinornamentik am Dachgesims, Erdgeschoss mit Segmentbogenfenstern, Obergeschoss kassettenartig zurückgesetzten Fensterfeldern und Rundbogenfenstern. Mittelrisalit mit Haupteingang im Erdgeschoss.
- Denkmalbegründung
- Die Navigationsschule wurde 1841 in Papenburg gegründet, als dritte Schule dieser Art nach den 1782 in Emden und 1832 in Elsfleth etablierten Einrichtungen. 1872 bezog die Schule einen repräsentativ gestalteten Neubau am Gasthauskanal. Das Gebäude ist mit seiner mittelsymmetrischen Konzeption mit seitlichen Klassentrakten sowie der in Backsteinrohbauweise ausgeführten Fassade beispielhaft für den Schulbau im späten 19. Jahrhundert. Dabei weist die Fassadengestaltung mit ihrer handwerklich anspruchvollen Backsteinornamentik Prägungen der zeitgenössischen Hannoverschen Schule auf. Mit ihrem repräsentativen Gestus symbolisiert die Architektur die Bedeutung dieser Lehreinrichtung für die Seefahrt in Friesland. Die Erhaltung der Navigationsschule liegt aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Ortsgeschichte von Papenburg, als ein charakteristisches Beispiel für den Schulbau im späten 19. Jahrhundert, wegen ihres Schauwerts für die Bau- und Kunstgeschichte, sowie ihrer städtebaulichen Bedeutung durch die prägende Wirkung auf das Straßenbild, im öffentlichen Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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