Ev.-ref. Schweizer Kirche
- Landkreis
- Emden, Stadt
- Gemeinde
- Emden, Stadt
- Gemarkung
- Emden
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Emden
- Adresse
- Kirchstraße 20
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1948
- bis
- 1949
- Personen
- Bartning, Otto
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36360823
- Objekt-Nr.
- 44
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Bartning-Notkirchen Emden_Wiederaufbau
- Beschreibung
- Kirchenbau in Fertigteilbauweise auf rechteckiger Grundfläche mit backsteinsichtigen Fassaden und Satteldach, im Süden eingezogener Chor mit eigenem Satteldach, im Südgiebel ein und in den Seitenfassaden des Chores je zwei kleine Rundbogenfenster, die Fassaden des Kirchenschiffes mit geschlossenen Wandflächen und Fensterband unterhalb der Traufe, im Osten unter abgeschlepptem Dach der rundbogige Haupteingang, im Scheitelstein darüber ein Wappen mit Berner Bär, nach Norden ein Rundfenster im Giebel und ein eingeschossiger Anbau für Gemeinderäume als Zwischenbau zur Großen Kirche. Im Inneren sichtbare Holzkonstruktion, Spitzbogentonne mit Holzschalung, Wandflächen verputzt und weiß gefasst, der schlichte Altarraum mit flacher Holzdecke, im Norden eine hölzerne Orgelempore. Errichtet 1948/49 im Rahmen des Notkirchenprogramms des Evangelischen Hilfswerkes nach Plänen von Otto Bartning.
- Denkmalbegründung
- Die Große Kirche in Emden wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff am 11. Dezember 1943 schwer getroffen, die Außenwände und Arkaden des dreischiffigen Chores sowie der Turmstumpf blieben als Ruine stehen. Die ev-ref., sog. Schweizer Kirche wurde auf einem Teil der Grundmauern im Bereich des eingeebneten Kirchenschiffes im Rahmen des Notkirchenprogramms des Evangelischen Hilfswerkes 1948/49 neu errichtet. Um den Mangel an Gottesdiensträumen nach dem Zweiten Weltkrieg möglichst schnell und kostengünstig zu beheben, entstanden deutschlandweit Kirchen in Fertigteilbauweise nach Typenentwürfen des Architekten Otto Bartning (1883-1959). In Emden kam der selten realisierte Typ A mit Spitztonnengewölbe und massiv gemauertem Altarraum in leicht abgewandelter Form zu Ausführung, so wurde anstelle des Tonnendaches ein ziegelgedecktes Satteldach errichtet und auch der Altarraum verändert ausgeführt. Da der Kirchenbau mit Spenden reformierter Gemeinden aus der Schweiz finanziert wurde, erhielt er den Namen Schweizer Kirche. Auch das Wappen im Scheitelstein des Haupteingangs mit dem Berner Bär, das Wappentier der Stadt Bern, erinnert daran. Erste Pläne für den Kirchenneubau bestanden bereits im März 1947, nach dem ersten Spatenstich am 18. April 1948 waren im November 1948 die Fundamente hergestellt. Die vorgefertigte Holzkonstruktion wurden am 24. Mai 1949 mit der Bahn nach Emden geliefert. Nach Aufrichtung der Konstruktion wurden die Wände aus Backsteinen der kriegszerstörten Großen Kirche gemauert. Am 16. Oktober 1949 wurde die Schweizer Kirche von der ev.-ref. Kirchengemeinde in Nutzung genommen. Die Schweizer Kirche in Emden ist von stadtgeschichtlicher Bedeutung und von Bedeutung für die Baugeschichte sowie ebenso bedeutsam aufgrund des Zeugniswertes als beispielhafter Kirchenbau des evangelischen Notkirchenprogramms. Mit Otto Bartning war ein überregional bedeutender Architekt am Bau beteiligt, dessen Werk auch von kunstwissenschaftlichem Interesse ist. Zusammen mit der Großen Kirche, dem Glockenturm sowie dem umgebenden Friedhof bildet die Schweizer Kirche eine Baugruppe von stadtbildprägender Wirkung. Aus diesen Gründen besteht ein öffentliches Erhaltungsinteresse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 36355904 | Kirchenanlage (Baukomplex) | Große Kirche
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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