Ev.-luth. St. Aegidius-Kirche
- Landkreis
- Schaumburg
- Samtgemeinde
- Rodenberg [Sg]
- Gemeinde
- Hülsede
- Gemarkung
- Hülsede
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hülsede
- Adresse
- St.-Ägidien-Straße
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36238435
- Objekt-Nr.
- 4
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Bruchsteinbau mit zweijochigem Langhaus und quadratischem, leicht eingezogenem Chor. Im Kern erbaut um 1300. Zweigeschossiger Westturm auf den Fundamenten des 13. Jahrhundert, unregelmäßiges Bruchsteinmauerwerk mit Eckquaderungen und schmalem Westportal mit Wappenstein inschrifltlich datiert 1506. Bruchsteinmauerwerk weist romanische Spolien auf, u.a.Kopfsteine mit Masken sowie gekuppelte spitzbogige Schallarkaden. Mit Sollingplatten gedeckter Pyramidenhelm, bekrönt von achtseitigem Dachreiter als offene Laterne. Schiff und Chor in Großquadermauerwerk auf profiliertem Sockel, Streben mit Pultschräge eingebunden. Spitzbogige Fenster und am südlichen Langhaus ein vermauertes Spitzbogenportal. Sakristei-Anbau im Nordosten (wohl frühes 14. Jahrhundert)sowie ein nördlicher Anbau (Wappen der v.Mengersen). Im Inneren tief gezogene Gewölbe, die Neueinwölbung erfolgte wohl Mitte des 15. Jahrhunderts. (Datierung i Triumphbogen 1447). Tonnengewölbte Turmhalle, mit breitem Spitzbogengurt auf Kämpfern zum Schiff geöffnet. Die Gewölbekappen mit Malereien versehen, die alt- und neutestamentarischer Szenen in Rollwerkrahmen darstellen. Diese mehrfach inschriftlich datiert 1577, wohl von Jürgen Dove/Minden (s. Kanzel) angefertigt.
- Denkmalbegründung
- Die spätromanische Kirche mit spätgotischen sowie frühneuzeitlichen Ergänzungen St. Aegidius in Hülsede hat geschichtliche Bedeutung im Rahmen von Ortsgeschichte, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Kultur- und Geistesgeschichte sowie für die Bau- und Kunstgeschichte. Als ältestes überliefertes Bauwerk im Ort verfügt sie auch über siedlungsgeschichtliche Bedeutung. Die qualitätvolle Ausgestaltung des Bauwerks sowie seiner Innenraumgestaltung und -ausstattung hat künstlerische Bedeutung als Erlebniswert für nicht alltägliche Gestaltwerte mit hohem Symbolwert, die vollständig erhaltene Wand- und Deckenmalerei der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundertes ist in ihrem ungestörten Überlieferungszustand eine wertvolle Quelle für typologische Bildzyklen des norddeutschen Raumes. Zudem besteht städtebauliche Bedeutung aufgrund des prägenden Einflusses auf das Straßenbild und auf das räumliche Gefüge des Ortskerns von Hülsede. An ihrer Erhaltung besteht öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 36216255 | Kirchenanlage (Baukomplex) | Ev. Pfarrkirche St. Aegidienstrasse
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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