Landgräfliches Palais

Beschreibung: Zweigeschossiger Fachwerkbau mit Holzverschalung unter Walmdach auf Sandsteinquadersockel von sieben Achsen Breite und drei Achsen Tiefe. An der Nordwestseite ein von vier kannelierten Säulen getragener, über die drei mittigen Fensterachsen reichender Portikus, darüber Tympanon mit Ochsenauge. Über dem erdgeschossigem Saal Balkon mit Blick auf die Kuranlage. Gegenüberliegend, an der Südostseite, mittig relativ schmale Eingangstür mit davorliegender Freitreppe. Allseitig umlaufendes Gurtgesims. Über die gesamte Fassade sich erstreckende Schein-Rustizierung. Von der Straßenflucht zurückgesetzt im Park auf einer Anhöhe en face des Großen Schlammbadehauses. Als Sommerresidenz (Lodge) für Landgraf Wilhelm IX. von Hessen in Bad Nenndorf errichtet von dessen Hofbaumeister Heinrich Christoph Jussow.

Denkmalbegründung: Die qualitätvoll ausgestaltete, klassizistische kurfürstliche Lodge, Hauptstraße 9, hat kunsthistorischen, bautypologischen und ortsgeschichtlichen Schauwert; hat als Werk des klassizistischen Baumeisters Jussow nicht alltägliche Gestaltwerte von künstlerischer Bedeutung und wirkt als ein die Promenade zwar prominent beherrschendes, aber dennoch von ihr abgerücktes und in den Landschaftspark hineinreichendes Bauwerk in hohem Maße städtebaulich mit anlagenbildprägender Wirkung auf das räumliche Gefüge der Gesamtheit der Kur- und Bäderanlagen von Bad Nenndorf. An der Erhaltung des Palais besteht wegen seiner geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse.

Gruppen (ID | Typ | Beschreibung): 36215896 | Kuranlage (Baukomplex) | Kuranlagen Bad Nenndorf