Stift Obernkirchen
- Landkreis
- Schaumburg
- Gemeinde
- Obernkirchen, Stadt
- Gemarkung
- Obernkirchen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Obernkirchen
- Objekttyp
- Stift
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36216704
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Denkmalthema
- Frauenkloester
- Beschreibung
- Gegenüber der legendären Gründung durch Ludwig den Frommen gesichert die Gründung des Augustinerchorfrauenstifts durch Bischof Werner von Minden 1167, 1181 quasi reichsunmittelbare Stellung. 1492 Klosterreform. 1572 Einführung der Reformation, seitdem evangelisches Stift. 1901-1971 im Stift auch eine Landfrauenschule des Reifensteiner Verbands untergebracht. Umfangreicher Baukomplex unmittelbar südlich des Zentrums der Stadt Obernkirchen, die im Norden gelegene Stiftskirche gleichzeitig Pfarrkirche. Älteste Bauteile der Kirche aus dem 3. Viertel des 12. Jahrhunderts, unter Einbeziehung älterer Teile Neubau 1329-1355. Auf der Südseite um den Kreuzgang die Stiftsgebäude, in Teilen noch aus dem 13. Jh., überwiegend Anf. 16. Jh., mehrfach umgebaut (u. a. 1712 und 1893). Südlich dieser Baugruppe Gelände mit Stützmauer terrassiert, darauf im Westen und Südwesten Garten, im Südosten mehrere ehemalige Wirtschaftsgebäude (u. a. Mühle, Speicher und Schafstall) und die Propstei, im Kern überwiegend noch mittelalterlich.
- Denkmalbegründung
- Das Stift Obernkirchen ist als bischöfliche Gründung des 12. Jhs. - womöglich mit einem älteren Vorläufer - charakteristisch für den Landesausbau des 12. Jhs. in Konkurrenz und Zusammenarbeit des Bischofs mit dem lokalen Adel und dem Landesherrn. Mit der Reform des 15. Jhs., die zu einer baulich noch nachvollziehbaren, klosterähnlichen Klausur führte und der Einführung der Reformation durch Vertrag mit dem Landesherrn 1566 gipfelten (1602 mit dem neuen Landesherrn erneuert), ist das Stift von hoher Aussagekraft für die Landesgeschichte und für die Kirchengeschichte. Als evangelisches Stift hat es bis heute seine Existenz bewahren können. Stift Obernkirchen ist historisch die Keimzelle der Stadt, die auch städtebaulich auf die Stiftsanlage mit der gleichzeitig als Stadtpfarrkirche genutzten Stiftskirche im Zentrum fokussiert ist. Die Obernkirchener Stiftsanlage besteht aus vielen baulichen Bestandteilen vom späten 12. bis zum 19. Jahrhundert, die in ungewöhnlich vollständiger Weise die Bau- und Nutzungsgeschichte eines Frauenklosters und Stifts widerspiegeln. Außer den im Norden gelegenen Stiftsgebäuden im engeren Sinne, der ehemaligen Klausur, sind insbesondere auch die Wirtschaftsgebäude im Süden (Speicher, Schafstall und Mühle) und die Propstei in der Südostecke als eine im Kern aus dem Mittelalter (z. T. sogar noch dem 14. Jh.) stammende Bautengruppe hervorzuheben, die große Seltenheit und entsprechend hohen Zeugniswert hat. Aufgrund der vielfältigen Bedeutung der Obernkirchener Stiftsanlage liegt ihre Erhaltung im öffentlichen Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 36248616 | Mühlengebäude | Obernkirchen, Stadt - Obernkirchen - Obernkirchen - An der Stiftsmauer 6
36248638 | Wirtschaftsgebäude | Obernkirchen, Stadt - Obernkirchen - Obernkirchen - An der Stiftsmauer 8
36248661 | Speicher (Bauwerk) | Obernkirchen, Stadt - Obernkirchen - Obernkirchen - An der Stiftsmauer 12
36248682 | Stall | Obernkirchen, Stadt - Obernkirchen - Obernkirchen - An der Stiftsmauer 8
36248724 | Wohnhaus | Obernkirchen, Stadt - Obernkirchen - Obernkirchen - An der Stiftsmauer 12
36249332 | Stiftsgebäude | Obernkirchen, Stadt - Obernkirchen - Obernkirchen - Bergamtstraße 14/16
36249659 | Kirche (Bauwerk) | Obernkirchen, Stadt - Obernkirchen - Obernkirchen - Kirchplatz 16
52750612 | Mauer | Obernkirchen, Stadt - Obernkirchen - Obernkirchen - Beeker Straße
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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