St. Bartholomäus Tossens

Beschreibung: Geostete Saalkirche flachgedeckte aus Backstein mit westlich vorgesetztem Glockenturm und eingezogenem 5/8-Chorschluss. Der Turm niedriger als das Schiff, rechteckig (Parallelmauertypus) unter Satteldach, westlich nachträglich ein mächtiger Strebepfeiler vorgesetzt. Das Schiff mit zwei Rundbogenfenstern auf jeder Seite, im Norden Rundbogenportal. Chor mit Spitzbogenfenstern und Strebepfeilern. Inneres mit Balkendecke von 1598 (Rankenbemalung 1661), Chor ursprünglich gewölbt. Im Chor Reste von spätgotischen Wandmalereien. Altarretabel 1631, Ludwig Münstermann zugeschrieben. Taufstein 1623 von Ludwig Münstermann. Kanzel 1588, die gemalten Evangelisten 1613, Schalldeckel 1632. Epitaph von 1661. Emporen 1650. Orgel 1660. Saalkirche wohl aus dem frühen 13. Jh., der Chor am Ende des 15. Jhs. neugebaut, der Glockenturm 1712 verändert.

Denkmalbegründung: Die Kirche St. Bartholomäus wurde im frühen 13. Jh. als Saalkirche erbaut und erhielt im späten 15. Jh. einen neuen Chor. Das Innere ist durch die in wesentlichen Teilen erhaltene Ausstattung des späten 16. und der ersten beiden Drittel des 17. Jhs. geprägt. Die Kirche hat eine geschichtliche Bedeutung für die Ortsgeschichte und aufgrund ihres Zeugnis- und Schauwertes für die Baugeschichte und als beispielhafte Dorfkirche mit Bauteilen aus der Spätromanik und der Spätgotik. Sie hat aufgrund der Geschlossenheit und Qualität der manieristischen und frühbarocken Ausstattung eine künstlerische Bedeutung. Hervorzuheben sind aufgrund ihrer Qualität dabei das dem bedeutenden norddeutschen Bildhauer und Bildschnitzer des Manierismus Ludwig Münstermann (um 1575 - 1637/1638) zugeschriebene Altarretabel und der von ihm signierte Taufstein. Schließlich hat die Kirche eine städtebauliche Bedeutung für das Ortsbild und das Landschaftsbild. Aus all diesen Gründen liegt die Erhaltung von St. Bartholomäus im öffentlichen Interesse.