Altendorfer Rathaus
- Landkreis
- Grafschaft Bentheim
- Gemeinde
- Nordhorn, Stadt
- Gemarkung
- Nordhorn
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nordhorn
- Adresse
- Lingener Straße 1
- Objekttyp
- Rathaus
- Baujahr
- 1912
- bis
- 1925
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36075433
- Objekt-Nr.
- 58
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiger traufständiger Backsteinbau mit Werksteingliederung von ehemals acht Achsen über Kellersockel unter Satteldach. Großer dreiachsiger (im Erdgeschoss zweiachsiger) Risalit mit geschweiftem Volutengiebel, darin links Portal mit Sandsteinrahmung und bekrönendem Wappen. An der Giebelspitze weiteres Wappenrelief. Linke Schmalseite als Schauseite zur Brücke gestaltet, dreiachsig mit Treppengiebel. Rechts Anbau von vier Achsen, endend mit Eckrisalit, und auf der Westseite zum Hof zwei Garagen. Erbaut 1912-1913, Architekten: Karl Rust, Johannes Baumann, erweitert 1925.
- Denkmalbegründung
- Das 1912-1913 erbaute und bis 1951 genutzte alte Rathaus steht nördlich der Vechtebrücke am Anfang der Lingener Straße und wird wegen seiner Lage "Altendorfer Rathaus" genannt. Das Gebäude stellt in Nordhorn den aufwändigsten Bau der Neorenaissance (in den Einzelformen z. T. auch des Neobarock) mit einem umfangreichen Repertoire an typischen Formen regionaler Prägung dar. Damit steht es beispielhaft für diese Stilrichtung, die gerade für Rathausbauten als die angemessenste galt. Es erinnert auf diese Weise überdies an den unmittelbar zuvor zusammen mit einem großen Teil der Altstadt abgebrannten barocken Vorgängerbau in der Hauptstraße, von dem sogar Fragmente als Spolien materiell übernommen sind. Durch die Formensprache und durch die mehrfache Zurschaustellung des Stadtwappens ist das Rathaus von hoher Signal- und Identifikationswirkung für die Stadt. Von hier aus wurde Nordhorn fast 40 Jahre lang regiert, sodass auch eine erhebliche Bedeutung für die Ortsgeschichte vorliegt. Schließlich sind insbesondere die beiden reichen, unterschiedlich gestalteten Giebel von hoher städtebaulicher Wirksamkeit als Abschluss der Hauptstraße am Ende der Vechtebrücke bzw. links neben der reformierten Kirche als Abschluss des Marktplatzes. Beim später hinzugefügten Anbau ist die Formensprache unter Wahrung der globalen Gestaltungskriterien vereinfacht. Die Garagen im Hof mit ihren eisernen Falttoren sind ferner charakteristisch für die Verwendung einer funktionalen Formensprache für Nutzbauten im Dritten Reich. Am Erhalt des Altendorfer Rathauses besteht ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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