Jüdischer Friedhof Schüttorf
- Landkreis
- Grafschaft Bentheim
- Samtgemeinde
- Schüttorf [Sg]
- Gemeinde
- Schüttorf, Stadt
- Gemarkung
- Schüttorf
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Schüttorf
- Adresse
- Samernsche Straße
- Objekttyp
- Friedhof
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36060454
- Objekt-Nr.
- 43
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Juedische-Friedhoefe
- Jüdische Topographie Der jüdische Friedhof in Schüttorf stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. (Piechorowski 1982, S. 44) Er lag außerhalb der Stadtmauer, etwa 1 km südöstlich des Ortes, auf einem Hügel. Auch nach der Einrichtung der Synagogengemeinde Bentheim 1844, die die nahe gelegenen Orte Gildehaus und Schüttorf einschloss, nutzten die Schüttorfer Juden ihren Friedhof weiterhin. Ab 1884 gehörte der Begräbnisplatz zur politischen Gemeinde. Erst 1961 erfolgte die Übertragung an den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen. Der Schüttdorfer Friedhof blieb laut Fraenkel von Verwüstungen verschont. (Fraenkel 2005, S. 194) Erhalten haben sich 19 Grabsteine. Der älteste stammt aus dem Jahr 1813, der jüngste von 1930. Die letzte Beerdigung fand 1936 statt. Der 1.370 qm große Schüttorfer Friedhof liegt auf einer Erhebung nahe der Samernschen Straße. Das trapezförmige Grundstück mit altem Baumbestand ist über einen Fußweg, der zwischen der Samernschen Straße 28 und 30 beginnt und Richtung Vechte führt, erreichbar. Die Aufstellung der 19 Grabsteine konzentrierte sich auf zwei Bereiche und erfolgte in Reihen. Literatur Busch 1982 Busch, Friedrich-Wilhelm: Der Schüttorfer Judenfriedhof. In: Piechorowski, Arno (Hg.): Beiträge zur Geschichte der Juden in der Grafschaft Bentheim (Das Bentheimer Land; Bd. 101). Bad Bentheim 1982, S. 213-218. Diamant 1982 Diamant, Adolf: Jüdische Friedhöfe in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Frankfurt am Main 1982; zum jüdischen Friedhof: S. 167. Fraenkel 2005 Fraenkel, Daniel: Bentheim (heute Bad Bentheim). In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Bd. 1. Göttingen 2005, S. 187-195; zum jüdischen Friedhof: S. 190, 194. Piechorowski 1982 Piechorowski, Arno: Zur Geschichte der Juden in der Grafschaft Bentheim. In: Piechorowski, Arno (Hg.): Beiträge zur Geschichte der Juden in der Grafschaft Bentheim (Das Bentheimer Land; Bd. 101). Bad Bentheim 1982, S. 9-53; zum jüdischen Friedhof: S. 44. Wiarda 2003 Wiarda, Diddo: Der jüdische Friedhof in Schüttorf. Dokumentation der Grabinschriften. In: Titz, Hubert (Red.): Auf Spuren jüdischen Lebens in der Grafschaft Bentheim. Dokumentation, hg. vom Landkreis Grafschaft Bentheim (Das Bentheimer Land; Bd. 163). Nordhorn 2. veränderte Auflage 2003, S. 219-224.
- Beschreibung
- Verschlossene Anlage auf natürlicher Erhebung zwischen Samerscher Straße und Sportplatzgelände gelegen.19 Grabsteine aus der Zeit zwischen 1813 und 1930 erhalten. Alter Baumbestand. Die Anlage ist komplett eingezäunt und von Buschwerk und Bäumen umgeben. Die Grabsteine sind zum Teil beidseitig beschriftet.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung des wohl im 17. Jahrhundert angelegten jüdischen Friedhofs Schüttorfs besteht aufgrund seiner historischen und wissenschaftlichen Bedeutung ein öffentliches Interesse: Als Begräbnisplatz der jüdischen Gemeinde von Schüttorf mit 19 erhaltenen Grabsteinen aus der Zeit zwischen 1813 und 1930 ist er sowohl ein aussagekräftiges Objekt der lokalen Geschichte als auch der Sozial-, Kultur- und Religionsgeschichte und der Geschichte der jüdischen Bestattungskultur. Als eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse für die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Niedersachsen besitzt der Friedhof einen hohen Dokumentations- und Erinnerungswert.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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