Rektorat
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Hagen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nordstadt
- Adresse
- Universitätsplatz 2
- Objekttyp
- Verwaltungsgebäude
- Baujahr
- 1960
- bis
- 1961
- Personen
- KPS Kraemer – Pfennig – Sieverts
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36013340
- Objekt-Nr.
- 1758
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Braunschweiger-Schule
- Beschreibung
- Rektorat der TU Braunschweig, erbaut 1960-61 als Teil der Bebauung des Forumsplatzes nach einem Entwurf des Braunschweiger Architekten Friedrich Wilhelm Kraemer. Siebengeschossiger Stahlbetonskelettbau mit Flachdach, frei stehend in offener Platzrandbebauung. Streng kubische Bauform, Erdgeschoss und ersten Obergeschoss vollflächig verglast, zweites bis siebtes Obergeschoss blockhaft über dem Emporengeschoss aufsteigend, mit horizontalen Fensterbändern.
- Denkmalbegründung
- Das Rektorat wurde als zweiter Bauabschnitt des ab 1957 von Prof. Friedrich Wilhelm Kraemer entworfenen Forumsplatzes der TU Braunschweig ausgeführt. Die kubische Bauform korrespondiert mit dem benachbarten Auditorium Maximum und der Universitätsbibliothek, die untereinander durch eine umlaufende Terrassenanlage auf Höhe der Emporengeschosse verbunden sind. Als wichtiges räumliches Element des Forumsplatzes stellt das Rektorat einen wesentlichen Bestandteil des Wiederaufbaus und der Expansion der Technischen Hochschule, die 1968 zur Technischen Universität erhoben wurde, dar. Mit seiner strengen stereometrischen Bauform, die auf dem Prinzip des Rasters basiert, und der linear gestalteten Fassade ist das Gebäude ein charakteristisches Beispiel für die am Vorbild des International Style orientierte Nachkriegsmoderne in der Bundesrepublik Deutschland. Als Werk des Braunschweiger Hochschullehrers Friedrich Wilhelm Kraemer, der in der Nachkriegszeit die „Braunschweiger Schule“ zu einer der wichtigsten deutschen Architekturschulen gemacht hat, ist das Rektorat beispielhaft für die architektonischen Konzepte Kraemers, die von streng geometrischen Baukörpern geprägt sind. Dabei setzt die städtebauliche Formation des Forumsplatzes mit dem Rektorat als einem wichtigem Baustein das von Kraemer in seiner Architekturlehre vertretene Prinzip von „Raum als Lagebeziehung von Körpern“ exemplarisch um. Die plastische Wirkung der kubischen Bauform wird dabei durch die dreibündige Grundrissgliederung, die mit der Konzentration von Erschließungsflächen und Nebenräumen in einer inneren Kernzone innovativ im Bürohausbau der Nachkriegszeit war, erzeugt, weil dadurch eine größere Gebäudetiefe erzielt werden konnte. In der Fassadengestaltung, deren horizontale, unhierarchisch konzipierte Lineatur einen bewussten Gegenentwurf zu der vertikalen, hierarchisch gegliederten Fassade des gegenüberliegenden Altbaus der Polytechnischen Schule darstellt, greift Kraemer auf Proportionsschemata zurück, die mit ihrer auf dem Modul des Quadrats basierenden Gliederung der Fassade eine harmonische Wirkung verleigen. Als Element des räumlichen Gefüges des Forumsplatzes besitzt das Rektorat zudem eine starke städtebauliche Wirkung, die insbesondere aus der Gegenüberstellung zur Fassade des Altbaus resultiert, dessen repräsentativer, achsialsymmetrischer Gestus durch die aus dessen Achsenmitte verschobener Platzierung des Rektorats konterkariert wird. Dadurch bilden das Rektorat und der Altbau Antipoden im städtebaulichen Raum des Forumsplatzes als neuer Mitte der Technischen Hochschule. Die Erhaltung des Rektorats liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Ortsgeschichte von Braunschweig als Teil des Wiederaufbaus und der Expansion der TU Braunschweig, wegen seines Schauwertes für die Baugeschichte der Nachkriegsarchitektur in Deutschland, als wichtiges Werk der deutschlandweit renommierten Braunschweiger Architekten Friedrich Wilhelm Kraemer und als charakteristisches Beispiel für die von ihm begründete „Braunschweiger Schule“, aufgrund der künstlerischen Bedeutung durch die nach Proportionsschemata gestalteten Fassade, sowie seiner städtebaulichen Bedeutung als Teil des räumlichen Gefüges des Forumsplatzes, im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 36002054 | Hochschulgebäude | Technische Universität Braunschweig
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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