Chemiehörsaalgebäude
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Hagen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nordstadt
- Adresse
- Pockelsstraße 2 /2a
- Objekttyp
- Hörsaalgebäude
- Baujahr
- 1957
- bis
- 1959
- Personen
- Oesterlen, Dieter
- Denkmalstatus
- Teil einer Gruppe baulicher Anlagen (gemäß § 3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36013263
- Objekt-Nr.
- 1755
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Braunschweiger-Schule
- Beschreibung
- Chemiehörsaalgebäude der TU Braunschweig, erbaut 1957-59 nach einem Entwurf von Prof. Dieter Oesterlen. Zweigeschossiger Stahlskelettbau mit Flachdach, frei stehend, parallel zum Okerumflutgraben; errichtet als Brückenkonstruktion mit aufgestelzten Geschossen über einem älteren Institutsgebäude. An beiden Schmalseiten durch Verbindungsbrücken angebunden an die Nachbargebäude. Fassade in Stahl-Glas-Bauweise mit vorgestellten Stahlstützen und zurückgesetzter Curtain-Wall-Verglasung. Im Inneren zwei steil ansteigende Hörsäle mit dazwischen befindlichem Trakt mit Funktions- und Nebenräumen. 1960 Auszeichnung mit dem Peter-Joseph-Krahe-Preis der Stadt Braunschweig.
- Denkmalbegründung
- Das Chemie-Hörsaalgebäude wurde 1957-59 im Verlauf des Okergrabens, zwischen dem Hauptgebäude der Hochschule und dem in den 1920er Jahren erbauten Institut für Elektrotechnik errichtet. Der Entwurf stammte von dem Hannoveraner Architekten Dieter Oesterlen, der ab 1952 an der TH Braunschweig das Fachgebiet "Baugestaltung" lehrte. Mit seiner streng geometrischen Kubatur und der gestalterisch auf die zwei Elemente Stahl und Glas reduzierten Formensprache ist das Chemiehörsaalgebäude beispielhaft für die an Vorbildern des International Style orientierte Nachkriegsmoderne. Insbesondere das Inland Steel Building in Chicago von 1957 stand mit seiner plastisch durch vorgestellte Stützen konturierten Fassade offenkundig Pate für Oesterlens Entwurf, in dessen Werk dieser Bau mit seiner anspruchsvollen Baukonstruktion und der markanten Gestaltung eine wichtige Rolle einnimmt. Dabei nahm Oesterlen bei der durch die Stützen vertikal gegliederten Fassade zudem Anklang an der ebenfalls plastisch konturierten Backsteinfassade von Mühlenpfordts benachbartem Institutsbau aus den 1920er Jahren, und setzte somit sein in der Architekturlehre vertretenes Motiv vom "gebundenen Kontrast", das ein zentrales Element in der Architekturlehre der "Braunschweiger Schule" bildete, baulich in die Tat um. Als ein zentraler Baustein des in der Nachkriegszeit neu ausgebauten Hochschulgeländes, und sowohl funktional als auch gestalterisch in seine Nachbarbauten eingebunden, ist das Chemiehörsaalgebäude zudem ein wichtiges Element im städtebaulichen Gefüge der Braunschweiger Hochschule. Die Erhaltung des Chemiehörsaalgebäudes liegt aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung wegen seines Schauwertes für die Baugeschichte der Nachkriegsarchitektur in Deutschland, als wichtiges Werk des renommierten Hannoveraner Architekten Dieter Oesterlen und als charakteristisches Beispiel für die von ihm mit vertretene „Braunschweiger Schule“, sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung als Teil einer räumlichen Anlage im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 36002054 | Hochschulgebäude | Technische Universität Braunschweig
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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