Renaissanceportal des Strombeckschen Hauses

Beschreibung: Sandstein-Portal, in eine Bruchsteinmauer eingelassen. Ädikulaaufbau mit einem zentralen Rundbogenportal, dort in den Gewänden eingelassene Sitznischen, über Profilgesims Rundbogen mit Schlussstein und Ornamentkassettierung, in den Eckfeldern jeweils Schildwappen, Putten und Rosetten. Seitlich zwei Säulen ionischer Ordnung auf Sockel in Diamantquaderwerk und Muschelnischen, darüber ein gebauchtes Gebälk mit der Inschrift „NISI DOMINVS FRVSTRA 1584“. Supraporte mit einem zentralen Wappenstein, daneben geschwungene Giebelflanken mit Grotesken und Beschlagwerk. Errichtet als Teil des ehemals hier stehenden Strombeckschen Hauses 1584.

Denkmalbegründung: Das heute frei stehende Renaissance-Portal war früher der Haupteingang des sog. Strombeckschen Hauses in der Gördelinger Straße 43, dem Wohnhaus einer Braunschweiger Patrizierfamilie. Von dem früheren Bestand an Renaissance-/Barockhäusern, besonders in der Breiten Straße und Gördelingerstraße, hat sich nach den Kriegszerstörungen 1944 nur wenig erhalten, das meiste ist entweder fragmentarisch überkommen oder im Wiederaufbau erneuert und verändert worden. Die ehemalige Funktion des vorliegenden Portals, das sich noch an seiner bauzeitlichen Stelle befindet, wurde uminterpretiert und als Überrest einer verlorenen, repräsentativen privaten Architektur dient es heute der öffentlichen Wegeführung. An der Erhaltung des inschriftlich datierten, 1584 errichteten Portales besteht sowohl aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte sowie für die Siedlungs- und Stadtbaugeschichte als auch aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für nicht alltägliche künstlerisch-handwerkliche Gestaltwerte und wegen seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.

Weiterführende Links: Denkmaltopographie Stadt Braunschweig, Teil 1: Objektbeschreibung