Kapelle (Bauwerk)
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Altewiek
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Braunschweig
- Adresse
- Helmstedter Straße 38
- Objekttyp
- Kapelle (Bauwerk)
- Baujahr
- 1885
- bis
- 1887
- Personen
- Winter, Ludwig
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36006824
- Objekt-Nr.
- 998
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Freistehender neugotischer, streng axial angelegter gelber Ziegelbau auf kreuzförmigem Grundriss mit Ziegelgliederungen und Architekturteilen in Werkstein. Die südliche, giebelseitige Fassade mit dem Haupteingang unter einer mächtigen Fensterrose mit Vielpass wird von zwei Treppentürmen mit schiefergedeckten Pyramidendächern eingefasst, der Vierungsturm ist mit einer Bleideckung versehen. Das Haupt- und das Querhaus werden durch kräftige Strebepfeiler gegliedert und besitzen Spitzbogenfenster mit Maßwerk sowie Fensterbankgesimse, das umlaufende Traufgesims zeigt florale Motive. Der bauplastische Schmuck sowie die Pfeilerabdeckungen und Gesimse bestehen überwiegend aus hellem Elmkalkstein, an den Gewänden und Profilen wurden Formsteinziegel verwendet. Rückwärtig schließt sich ein langer, quergestellter eingeschossiger Trakt an, der in Ziegelarchitektur mit schiefergedeckten Satteldächern ausgeführt worden ist. In der Mitte sowie an den Enden mit quergestellten Flügelbauten mit hohen Giebeln auf Werksteinsockel, verschieden farbige Ziegel, Lisenen, Formsteinfriese und Spitzbogenfenster mit Maßwerk charakterisieren den gotisierenden Bau. Im westlichen Flügel ist eine mit Säulen und Blattkapitellen gestaltete dreischiffige Feierhalle untergebracht. Es schließen sich an jeder Seite identisch gestaltete Toranlagen an, die zu den nördlich liegenden Gräberfeldern führen.
- Denkmalbegründung
- Die Kapelle wurde 1885 bis 1887 nach Entwürfen von Ludwig Winter errichtetet und ist prägender Bestandteil des Winter‘schen Gesamtplanes und Mittelpunkt des Braunschweiger Hauptriedhofes. Für die Gestaltung der Kapelle sowie der übrigen Friedhofsarchitekturen wählte Winter den gotischen Stil, der bei der Kapelle Innen wie Außen in höchster Qualität zu Ausführung kam. An der Kapelle besteht aus geschichtlichen Gründen, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte, der Siedlungs- und Stadtbaugeschichte, durch die beispielhafte Ausprägung eines Stils, als Werk eines überregional bekannten Künstlers, aus künstlerischen Gründen für regional nicht alltägliche künstlerische Gestaltwerte sowie aus städtebaulichen Gründen als Element des räumlichen Gefüges der Friedhofsanlage ein öffentliches Erhaltungsinteresse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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