St. Leonhard-Kapelle
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Altewiek
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Braunschweig
- Adresse
- Leonhardstraße 42
- Objekttyp
- Kapelle (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1200
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36006384
- Objekt-Nr.
- 900
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Kleiner Kapellenbau aus Rogenbruchsteinen, der mit einer dünnen Putzschicht überzogen und mit Kalkhausteinen gemauerten Gebäudekanten versehen ist. Die Kapelle besteht aus einem zweijochigen Schiff mit nach Osten anschließendem, leicht eingezogenem Chorquadrat unter steilem Satteldach, welches über der niedrigen, halbrunden Apsis abgewalmt ist. Mittig über dem Kirchenschiff befindet sich ein hölzerner Dachreiter mit Glockendach. Die Fassaden besitzen mehrere kleine romanische Rundbogenfenster in der Apsis und auf der Nordseite, zwei Stichbogenfenster im Süden. Im Inneren gratige Kreuzgewölbe, die auf kräftige Wand- und Eckpfeiler herablaufen. Westlich des Kapellenbaus befindet sich ein mit dem Jahr 1482 datiertes Epitaph mit Kreuzungsrelief. Der mittelalterliche Grabstein wurde 1946/47 bei Aufräumarbeiten im Garten des ehemaligen Spitals gefunden. Ursprünglich stand er südlich der Kapelle und wurde später an seinen heutigen Standort versetzt.
- Denkmalbegründung
- Es handelt sich um ein von der Leonhardstraße südlich zurückliegendes romanisches Kapellengebäude, welches als Teil des um 1200 gegründeten Siechenspitals errichtet wurde, die übrigen Gebäude wurden bei der Belagerung der Stadt 1615 zerstört. Die Kapelle wurde weiter für gottesdienstliche Zwecke genutzt und trug diese Funktion bis Mitte des 19. Jahrhunderts bei, danach wurde sie bis 1946 hauptsächlich als Lagerraum genutzt. Von 1946 bis 1954 fanden umfangreiche Instandsetzungsmaßnahmen statt. Dabei wurden die Gewölbemalereien im Chorquadrat und im Schiff freigelegt, jedoch 1992 aus konservatorischen Gründen einfarbig und reversibel wieder übermalt. Das Satteldach wurde ausgebaut, am Westgiebel eine hölzerne Außentreppe zur Erschließung errichtet. Das kleine romanische Bauwerk ist bis auf wenige Veränderungen in seiner ursprünglichen Form erhalten und bildet nach dem Dom den ältesten Sakralbau der Stadt. An der Erhaltung der um 1200 errichteten Kapelle besteht aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, der Siedlungs- und Stadtbaugeschichte sowie der Kultur- und Geistesgeschichte ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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