Klosterbezirk Riddagshausen
- Landkreis
- Braunschweig, Stadt
- Gemeinde
- Braunschweig, Stadt
- Gemarkung
- Riddagshausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Riddagshausen
- Objekttyp
- Klosteranlage
- Denkmalstatus
- Gruppe baulicher Anlagen (gemäß §3 Abs. 3 S. 1 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 36000755
- Objekt-Nr.
- 136
- Fachbereich
- Baudenkmal Gruppe
- Beschreibung
- Von hoher Bruchsteinmauer umschlossener Bezirk einer Zisterzienser-Klosteranlage mit spätromanischen/gotischen Klosterkirche St. Maria, nördlichen Torhaus mit Frauenkapelle, Infimeriekapelle und Teichanlagen, sowie einem Gutshof, Gärten und Parkanlagen. Der Großteil der Wohn- und Wirtschaftsgebäude der klösterlichen Ökonomie stammen aus dem 17.-19. Jh.
- Denkmalbegründung
- Das Kloster Riddagshausen wurde im Jahre 1145 durch den Ministerialen Ludolf von Wenden gegründet, der zu dem Zeitpunkt den Siedlungssitz dem Zisterzienserorden übergab und dann selbst als Konverse dem Orden beitrat. Zu der Zeit war er in Personalunion Ministerialer Heinrichs des Löwen und war Vogt von Braunschweig und Amelungsborn. Die Besiedlung des Klosters erfolgte dann vom Zisterzienserkloster Amelungsborn aus, das seinerseits der Marimond-Filiation angehörte. Ab 1147 genoss das Kloster die päpstliche Bestätigung der Güter sowie dessen Schutz. Durch die Förderung des Klosters durch Heinrich den Löwen, Otto den IV sowie dem Bischof Rudolf III von Halberstadt wuchs dessen Bedeutung, zeitglich expandierte das Kloster rasch, sodass im 13. Jh. die Filial zahlreichen verstreuten Grundbesitz bei Peine, Schöningen sowie Braunschweig, Hildesheim und Magdeburg besaß. Die Welfen selbst übten vogtähnliche Rechte aus. Im 14. Jh. beklagte die Abtei dann schließlich einen einsetzenden Regress, die Laien zogen zunehmend in die Städte und die vom Kloster aufgekauften Ländereien und teils ganze Dörfer, die zu Klostergütern umgewandelt wurden, konnten nicht mehr bewirtschaftet werden. Ab 1482 erhielt das Kloster die Reichunmittelbarkeit. Bei den Auseinandersetzungen zwischen dem katholischen Herzog Heinrich den Jüngeren und der lutherischen Stadt Braunschweig kam es in der ersten Hälfte des 16. Jh. zu wiederholten Plünderungen, zuletzt im Jahre 1606. 1568 wurde endgültig die Reformation durch den Abt Johannes Lorber eigeführt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster schließlich aufgehoben und in eine herzogliche Domäne umgewandelt, die Abtswürde wurde jedoch weiterhin verliehen. In der ehemaligen Klausur befand sich bis zur Säkularisation im Jahre 1809 ein Predigerseminar, 1852-59 wurden die restlichen Konventsgebäude endgültig abgebrochen. Der Baustil der Klosterkirche St. Maria fußt auf der burgundischen Romanik, jedoch lässt sich in der Gestaltung eine schlichte Adaption der im Umfeld gleichzeitig blühenden Kathedralgotik erkennen. Bis auf die mittelalterlichen Gebäude des Torhauses mit Frauenkapelle sowie der Siechenkapelle stammen die meisten erhaltenen Wohn-und Wirtschaftsgebäude des Klosterareals aus der Zeit der herzoglichen Domäne. Die für die Riddagshäuser Klosterökonomie wichtigen Teichanlagen wurden ebenfalls im Mittelalter angelegt, die berühmte Fischzucht wird bis heute noch tradiert. Das Kloster Riddagshausen hat als eines der mittelalterlichen Siedlungskerne der Stadt Braunschweig sowie als einen norddeutschen Vertreter einer Zisterzienserabtei einen besonderen Stellenwert als Kulturdenkmal. An der Erhaltung des Klosterbezirkes Riddagshausen besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Ortsgeschichte, als Zeugnis- und Schauwert für Bau- und Kunstgeschichte, für Siedlungs- und Stadtbaugeschichte wie auch für Kultur und Geistesgeschichte, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltägliche künstlerisch-handwerkliche Gestaltwerte, wie auch aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Ortsbild ein öffentliches Interesse.
- GruppenMitglieder (ID | Typ | Adresse)
- 36002266 | Einfriedung | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang
36007411 | Pferdestall | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang
36007436 | Scheune | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang
36007461 | Stall | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang
36007487 | Wirtschaftsgebäude | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 51a
36007512 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 52a
36007536 | Landarbeiterwohnhaus | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 62
36007565 | Doppelhaus | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 53a/53b
36008050 | Kirchhof | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang
36008072 | Park | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang
36010286 | Teich | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen -
36010307 | Teich | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen -
36010875 | Teich | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen -
36010896 | Teich | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen -
36010917 | Fischteich | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen -
36010938 | Teich | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen -
36010959 | Teich | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen -
36010980 | Teich | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen -
36011001 | Teich | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen -
36011226 | Kapelle (Bauwerk) | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang
36011316 | Wohnhaus | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 51b
36015159 | Einfriedung | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 62/ 54
36854573 | Lagergebäude | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 62
36854631 | Entenfang (Tierfangeinrichtung) | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Nehrkornweg 2
36859841 | Wohnhaus | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Fischerweg 1
36866428 | Klosterkirche | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 65
36866455 | Torhaus | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 52b/63/64
36866481 | Schmiede | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 51
36866507 | Verwaltungsgebäude | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 52
36866532 | Remise | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 54
36866971 | Doppelhaus | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 55
36866996 | Doppelhaus | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 56
52555059 | Kapelle (Bauwerk) | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Riddagshausen - Klostergang 63
52555199 | Wohn-/Wirtschaftsgebäude | Braunschweig, Stadt - Riddagshausen - Klostergang 52b
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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