St. Vinzenz von Paul
- Landkreis
- Emsland
- Gemeinde
- Twist
- Gemarkung
- Hebelermeer
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hebelermeer
- Adresse
- Grüntalstraße 2
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1856
- bis
- 1866
- Personen
- Hensen, Johann Bernhard
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35946272
- Objekt-Nr.
- 2
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Johann-Bernhard-Hensen
- Der Kirchen- und Dombaumeister Johann Bernhard Hensen (1828-1870) Auf Grundlage des standardisierten Konzeptes, das Johann Bernhard Hensen mehrfach für den Bau neugotischer Dorfkirchen (vgl. Dersum, Spahnharrenstätte, Badbergen) anwandte, wurden auch einige kleine Saalkirchen im Rundbogenstil bzw. mit neuromanischen Stilelementen realisiert. So zeigen die katholischen Kirchen St. Vinzenz von Paul in Hebelermeer (1865-66), St. Josef in Neurhede (1873) und St. Franziskus von Assisi in Werpeloh (1873-76, nur Turm erhalten) deutliche Parallelen zu seinem ersten Kirchenbau in Wachtum (1856-1858).
- Beschreibung
- Katholische, einschiffige, neuromanische Backstein-Saalkirche. Erbaut 1865-66 von Johann Bernhard Hensen. Eingezogener, geräumiger Chor mit dem Kirchensaal entsprechender Firsthöhe. Eingezogener Westturm mit kupfergedecktem, abgeknicktem Spitzhelm und Annexbauten. Paarweise gekuppelte buntverglaste hohe Rundbogenfenster mit darüber liegendem Rundfenster im Kirchensaal sowie im Chorbereich. Gliederung der Turmfassaden durch schlichte Geschossgesimse, im Glockengeschoss des Turmes mit Ecklisenen und Trauffries, ebenso die Fassaden des Kirchensaales mit schlichten gebäudehohen Lisenen zwischen den Fensterelementen und Trauffries. Eingangsportal mit Sandstein-Maßwerk im Oberlicht. Niedrigerer Anbau im Norden, vermutlich spätere Erweiterung. Im Inneren bis unter das Satteldach geöffneter Kirchenraum und Chor mit holzverkleideter Decke und schlichter Empore mit Orgel im Westen. Ausmalung des Innenraumes von 1902. Halbfiguren von Jesuitenheiligen um 1700 aus der älteren Jesuitenkirche in Meppen (vgl. Coesfeld, Jesuitenkirche).
- Denkmalbegründung
- Unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze gelegen, befindet sich der kleine Ort Hebelermeer mit der zentralen Dorfkirche aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bis zur Fertigstellung der Kirche im Jahr 1866 stand der Gemeinde kein Gotteshaus zur Verfügung und die Gottesdienste wurden in Provisorien abgehalten. Nach der Weihe 1866 wurde die Kirche auch von benachbarten Gemeindemitgliedern noch bis in das Jahr 1903 mit genutzt. Zu Zeiten des aufkommenden Baus von katholischen Gotteshäusern Mitte des 19. Jahrhunderts im Stil des Historismus sind nur wenige in Hensens Werk bekannt, die mit einem bis zum First geöffneten Innenraum ein besonderes Raumerlebnis einer sonst schlichten und kostengünstig gestalteten Dorfkirche ermöglichen. An der Erhaltung der Kirche St. Vinzenz von Paul besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung aufgrund der Ortsgeschichte und den Entwicklungen der Kirchengemeinde sowie aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstdenkmalpflege durch beispielhafte Ausprägung der Dorfkirche als neuromanischer Backstein-Saalbau, wegen ihres Zeugnis- und Schauwertes als Werk des insbesondere lokal wirkenden und dort bekannten Dom- und Kirchenbaumeisters Johann Bernhard Hensen, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher Gestaltwerte aufgrund der stilistischen Ausbildung des Sakralbaus mit schlichten architektonischen Gestaltmitteln sowie aufgrund der bedeutenden Innenraumgestaltung durch den bis unter den First geöffneten Kirchenraum sowie wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild als sichtbare Landmarke, ein öffentliches Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 35899594 | Kirchenanlage (Baukomplex) | Kath. Kirche Hebelemeer
- Literatur
-
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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