St. Benediktus, kath.
- Landkreis
- Emsland
- Samtgemeinde
- Lengerich [Sg]
- Gemeinde
- Lengerich
- Gemarkung
- Lengerich
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lengerich
- Adresse
- Kirchweg
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1869
- bis
- 1873
- Personen
- Hensen, Johann Bernhard
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35929152
- Objekt-Nr.
- 9
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Johann-Bernhard-Hensen
- Der Kirchen- und Dombaumeister Johann Bernhard Hensen (1828-1870) Kurz vor seinem Tod begann Johann Bernhard Hensen mit der Errichtung von zwei Sakralbauten, einer Kirchein Twistringen und einer in Lengerich, die hinsichtlich des Grund- und Fassadenaufrisses der St. Jakobuskirche in Sögel sehr ähnlich sind. Die Hallenkirche in Lengerich erreicht eine erhebliche Größe und durch die Natursteinfassaden mit großen, individuell gestalteten Maßwerkfenstern ein ausgesprochen repräsentatives Erscheinungsbild. Die Raumwirkung entspricht eher den Hallenkirchen des standardisierten Bautyps, wie in Neuenhaus, Rütenbrock und Garrel.
- Beschreibung
- Katholische, neugotische dreischiffe Hallenkirche aus Ibbenbürener Sandstein. Erbaut 1869-73 von Johann Bernhard Hensen, nach dessen Tod vollendet von Alexander Behnes, dem nachfolgenden Osnabrücker Dombaumeister. Geostete Ausführung mit sechsjochigem Langhaus, Querhaus, Seitenkapellen, polygonalem Chor und vorangestelltem Westturm. Alle Joche des Langhauses mit separaten Dächern und Satteldachgiebeln, diese auch die Apsis umlaufend fortgeführt. Das Querhaus nur unwesentlich breiter als das Langhaus, in seiner Firsthöhe jedoch erhöht und diesem entsprechend. Quadratischer Turm mit Geschossgliederungen durch (Kaff-)Gesimse und spitzem Turmhelm. Dieser umrahmt von vier Giebeln mit je zwei darunter liegenden Schalluken sowie zwei Blindfenstern, die betonten Turmecken enden in Eckfialen. Im Obergeschoss des Turmes zwei Fensterausbildungen als Biforium, umrahmt von einer Blendarkade. Die Fassaden des Langhauses mit großzügiger Belichtung des Kirchenraumes, gestaltet durch großflächig ausgebildete Sandstein-Maßwerkfenster mit jeweils darüber liegender Fensterrose als figurenreiche Buntverglasung von 1870-74, dazwischen Strebepfeiler. Schlichte Innenraumgestaltung mit einfachen Rundpfeilern mit bunt gestalteten dorischen Kapitellen, darüber weit gespanntes Kreuzrippengewölbe. Erhaltene mittelalterliche Figur Johannes des Täufers und Reliefs der alten Kanzel, aus dem 18. Jahrhundert Taufstein und Kronleuchter, sowie vier große Evangelistenfiguren von G. G. Wessel und F. Wagner, errichtet 1905. Zwei Maßwerkfenster sowie deren Buntverglasung 2014 ersetzt.
- Denkmalbegründung
- Die neugotische Hallenkirche präsentiert sich heute an Stelle der vorigen Fachwerkkirche von 1776, die ebenfalls dem heiligen Benedict geweiht war und bis zu dem Neubau bestand. Dies resultiert daraus, dass sich die katholische Kirchengemeinde zunehmend nach einem Gotteshaus sehnte, dass dem Umfang ihrer Gemeinde sowie dem verstärkten Repräsentationsbedürfnis gerecht wurde. An der Erhaltung der Kirche St. Benedikt besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung aufgrund der Ortsgeschichte und den Entwicklungen der Kirchengemeinde sowie aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstdenkmalpflege durch beispielhafte Ausprägung einer neugotischen Sandstein-Hallenkirche, wegen ihres Zeugnis- und Schauwertes als Werk des insbesondere lokal wirkenden und dort bekannten Dom- und Kirchenbaumeisters Johann Bernhard Hensen, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher Gestaltwerte aufgrund der Ausführung des Sakralbaus in Sandstein mit einer repräsentativen Außen- und Innenwirkung mit 16 m hohem Gewölbe sowie wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild, insbesondere des Turms mit einer Höhe von etwa 68 m als sichtbare Landmarke und die gesamte Kirche als Element des räumlichen Gefüges des gestalteten Vorplatzes als Überleitung zu dem angrenzenden Friedhof, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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