Neuer jüdischer Friedhof Haselünne
- Landkreis
- Emsland
- Gemeinde
- Haselünne, Stadt
- Gemarkung
- Haselünne
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Haselünne
- Adresse
- Lähdener Straße
- Objekttyp
- Friedhof
- Baujahr
- um 1846
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35923934
- Objekt-Nr.
- 100
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Jüdische Topographie Nachdem der alte jüdische Friedhof von Haselünne 1846 geschlossen worden war, richtete die israelitische Gemeinde einen neuen Friedhof nordöstlich der Stadt an der Straße nach Lähden auf dem sog. Bregensberg ein (Fraenkel 2005, S. 814, Lemmermann 1975, S. 19). 1852 wurde ihr die Zuwegung über Ackergrund gegen eine Zahlung von sechs Reichstalern gewährt. Insgesamt 18 Grabsteine aus der Zeit zwischen 1855 bis 1918 haben sich erhalten. Die letzte Beerdigung fand 1934 statt. 1935 kam es zur Schändung von zwei Gräbern. (Fraenkel 2005, S. 814) 1945 beantragte der Leiter der „Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Emsland“, die Begräbnisstätte als „Spielplatz für Jungmannen“ nutzen zu dürfen (Brinkmann 2001, S. 36). Da sich der Friedhof nicht in städtischem Besitz befand, konnte der Bürgermeister der Bitte allerdings nicht entsprechen. 2001 wurde auf dem Begräbnisplatz ein Gedenkstein errichtet. (Fraenkel 2005, S. 815). Der 1.989 qm große Friedhof liegt ein Kilometer nordöstlich von Haselünne, östlich der Lähdener Straße, eingebettet zwischen einem Industriegebiet im Süden, Feldern im Norden und der B 402 im Osten. Das unregelmäßig geschnittene Friedhofsareal läuft nach Nordosten spitz zu. Es gliedert sich in einen unbelegten westlichen Bereich, der dicht mit Robinien bestanden ist, und einen östlichen mit Gras überdeckten und von Bäumen gesäumten Bereich, der von einem Holzzaun eingefasst wird. Hier stehen auf hügeligem Gelände die 18 erhaltenen Grabsteine. Literatur Manuskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig Brinkmann 2001 Brinkmann, Hermann: Der jüdische Friedhof in Haselünne. In: Jüdische Friedhöfe im Emsland, hg. vom Landkreis Emsland. Meppen 3. veränd. Aufl. 2001, S. 36/37. Diamant 1982 Diamant, Adolf: Jüdische Friedhöfe in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Frankfurt am Main 1982; zum jüdischen Friedhof: S. 80. Fraenkel 2005 Fraenkel, Daniel: Haselünne. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Bd. 1. Göttingen 2005, S. 812-815; zum jüdischen Friedhof: S. 814, 815. Haselünne 1972 700 Jahre Stadt Haselünne 1272-1972, hg. von der Stadt Haselünne. Münster 1972. Lemmermann 1985 Lemmermann, Holger: Geschichte der Juden im alten Amt Meppen bis zur Emanzipation (1848) (Schriftenreihe des Emsländischen Heimatbundes; Bd. 2). Sögel 2. erw. Aufl. 1985. Rülander/Herbers/Struckmann 2001 Rülander, Wilhelm/Herbers, Bernhard/Struckmann, Heinz: Zur Geschichte der Juden in Haselünne. In: Emsländische Geschichte, Bd. 9, 2001, S. 15-62. Sievers/Krause 2014 Sievers, Annette/Krause, Britta: Auf den Spuren jüdischen Lebens im Emsland, hg. von der Emsländischen Landschaft e.V. u. des Emsländischen Heimatbundes e.V. Lingen 2014; zum jüdischen Friedhof: S. 16.
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