Wind-/ Wassermühle Hüven
- Landkreis
- Emsland
- Samtgemeinde
- Sögel [Sg]
- Gemeinde
- Hüven
- Gemarkung
- Hüven
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hüven
- Adresse
- Hüvener Mühle 12
- Objekttyp
- Mühle (Baukomplex)
- Baujahr
- 1802
- bis
- 1802
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35915366
- Objekt-Nr.
- 5
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Als Wassermühle 1802 durch den Hüvener Mühlenbauer Steffen Dierkes errichtet, erfolgte 1850 die Erweiterung durch eine aufgesetzte Galerie-Holländermühle auf dem Mühlengebäude mit Schopfwalmdach mit Hohlpfanneneindeckung, diese Ergänzung ist ebenfalls durch Dierkes ausgeführt. Das Mühlengebäude steht auf einer Grundfläche von 10 x 7,80 m und ist in Fachwerk ausgeführt, welches insbesondere das äußere Erscheinungsbild durch das enge "Ständergefüge" mit breiten Holzbohlen prägt. Im Inneren öffnet sich ein weiter Raum mit zwei Mahlgängen sowie einem separat abgetrenntem Lagerboden. Die Flügel wurden 1960 rekonstruiert, die gesamte Mühle 2004-2006 denkmalpflegerisch instand gesetzt. Die Mühle ist noch in ihrer ursprünglichen Funktion nutzbar.
- Denkmalbegründung
- Nach einem verheerendem Brand des Vorgängerbaus, einer Mühle, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert, wurde die Wassermühle 1802 neu errichtet. Der damalige Müller litt unter dem im Emsland häufig vorzufindenden und nachweislich in Archivalien dokumentierten Problem, dass die Wassermühle nicht das ganze Jahr, sondern eher saisonal betrieben werden konnte. Die Flüsse im Emsland, darunter auch die Radde, heute Mittelradde, führten während jährlicher Dürrezeiten zu wenig Wasser, als dass hiermit die Wassermühle betrieben werden konnte. In den 1850er Jahren bot sich für dieses Problem eine Lösung an, als ein Müller die Wasser-Windmühlen-Technologie mit seinem Zuzug in die Region brachte. Umgesetzt wurde diese Kombination zweier Naturkräfte zum Antrieb einer Mühle erstmals in dieser Region in Hüven. Die statisch-konstruktiven Lösungen des später folgenden Aufsatzes der Galerie-Holländermühle auf eine bestehende Wassermühle, wie auch die technische Umsetzung des Zuschaltens von Windkraft zur bestehenden Wasserkraft, einhergehend mit dem überlieferten Erhaltungszustand, bilden ein herausragendes Beispiel einer kombinierten Wasser- und Windmühle als eine der wenigen Erhaltenen in Europa. Bis heute werden an der Mühle weiterhin Müller ausgebildet und die ursprünglichen Funktionen der Öffentlichkeit im Rahmen von Führungen und Demonstrationen zugänglich gemacht. An der Erhaltung der Hüvener Wasser- und Windmühle besteht aufgrund der geschichtlichen Bedeutung wegen des traditionsreichen Standortes der Mühle seit über zwei Jahrhunderten als Ersatzneubau für eine vorige Mühle, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte sowie durch beispielhafte Ausprägung der herausragenden konstruktiven Lösung einer Kombination aus der ursprünglichen Wasser- mit einer Windmühle (Galerie-Holländer) als Aufsatz, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Wirtschafts- und Technikgeschichte wegen des authentisch überlieferten Zustands einer kombinierten Mühle als Vorreiter und Alleinstellungsmerkmal in der Region, aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert für überregional nicht alltägliche künstlerische und handwerkliche Gestaltwerte wegen der Kombination aus Wasser- und Windmühle in einem Gebäude sowie wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßenbild von der Straße Hüvenermühle aus, ein öffentliches Interesse
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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