Jüdischer Friedhof Freren
- Landkreis
- Emsland
- Samtgemeinde
- Freren [Sg]
- Gemeinde
- Freren, Stadt
- Gemarkung
- Freren
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Freren
- Adresse
- Industriestraße
- Objekttyp
- Friedhof
- Baujahr
- 1926
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35910014
- Objekt-Nr.
- 83
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Jüdische Topographie Die Juden von Freren, die sich 1844 mit den Juden Lengerich, Lingen, Thuine und Fürstenau zur Synagogengemeinde Freren zusammengeschlossen hatten, beerdigten ihre Toten seit dem 18. Jahrhundert auf dem Friedhof in Lingen. Auch nachdem die Juden von Lingen 1867 eine eigenständige Synagogengemeinde gebildet hatten, fanden die Bestattungen weiterhin auf dem dortigen Friedhof statt. (Hager 2005, S. 585/586) Erst Mitte der 1920er erhielt die Gemeinde einen eigenen Friedhof. 1924 hatte die politische Gemeinde die Anlage eines jüdischen Friedhofs am Sportplatz genehmigt. (Kuhrts 2001a, S. 44) Nach einjährigen Verhandlungen konnte das ca. 225 qm große Friedhofsgelände schließlich erworben werden. (Hager 2005, 587) Die notwendigen Mittel hatte der Frerener Jude Arthur Schwarz bereitgestellt. (Kuhrts 2001a, S. 44) In der Reichspogromnacht im November 1938 wurden Grabsteine umgeworfen und teilweise entwendet. In der Folgezeit wurde das Gelände als Gemüsegarten genutzt. Die letzte Bestattung fand 1940 statt. (Hager 2005, S. 588) 1946 wurde der Friedhof instandgesetzt. (Hager 2005, S. 590) Das 277 qm große Friedhofsgelände befindet sich heute etwa ein Kilometer nördlich der Stadt Freren, an der Straße nach Fürstenau. Der Friedhof mit altem Baumbestand wird von einer Hecke und Mauer eingefasst. Der Zugang erfolgt über die Industriestraße. Am zweiflügligen, von Pfeilern eingefassten Metalltor befindet sich eine kleine Metalltafel mit der Aufschrift: Der israelitischen Gemeinde / zur Erinnerung / an seine lieben verstorbenen Eltern / gewidmet von / ihrem dankbaren Sohn / Arthur Schwarz. / 1926 Es haben sich neun Grabsteine aus der Zeit zwischen 1929 und 1940 erhalten. Sie sind in zwei Reihen angeordnet und erinnern zum Teil auch an die Ermordeten des Holocaust. Literatur Manuskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig Diamant 1982 Diamant, Adolf: Jüdische Friedhöfe in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Frankfurt am Main 1982; zum jüdischen Friedhof: S. 57. Hager 2005 Hager, Uwe: Freren/Fürstenau. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Bd. 1. Göttingen 2005, S. 583-590; zum jüdischen Friedhof: S. 586, 587, 590. Kuhrts 2001a Kuhrts, Lothar: Der jüdische Friedhof in Freren. In: Jüdische Friedhöfe im Emsland, hg. vom Landkreis Emsland. Meppen 3. veränd. Aufl. 2001, S. 44/45. Kuhrts 2001b Kuhrts, Lothar: Opfer des Naziterrors. Ein Grabstein in Freren. In: Jüdische Friedhöfe im Emsland, hg. vom Landkreis Emsland. Meppen 3. veränd. Aufl. 2001, S. 46/47. Kuhrts 2013 Kuhrts, Lothar: Ihre Namen leben. Zum Gedenken an die ehemaligen jüdischen Mitbürger in Freren. Freren 2013; zum jüdischen Friedhof: S. 38-44. Sievers 2014 Sievers, Annette/Krause, Britta: Auf den Spuren jüdischen Lebens im Emsland, hg. von der Emsländischen Landschaft e.V. u. des Emsländischen Heimatbundes e.V. Lingen 2014.
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