St. Antonius, kath.
- Landkreis
- Emsland
- Samtgemeinde
- Dörpen [Sg]
- Gemeinde
- Dersum
- Gemarkung
- Dersum
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Dersum
- Adresse
- Kirchstraße 4
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1864
- bis
- 1866
- Personen
- Hensen, Johann Bernhard
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35904055
- Objekt-Nr.
- 3
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Johann-Bernhard-Hensen
- Der Kirchen- und Dombaumeister Johann Bernhard Hensen (1828-1870) Johann Bernhard Hensen entwickelte einen Standardentwurf für eine kleine Dorfkirche, den er nach Bedarf und den finanziellen Möglichkeiten der jeweiligen Gemeinde anpassen konnte. Nach dieser Konzeption sind in den 1860er Jahren St. Antonius in Apeldorn (1864-65, nur der Turm erhalten), St. Antonius in Dersum (1864-66, Anbau 1979), St. Johannes der Täufer in Spahnharrenstätte (1864-66, Anbau 1981) und St. Marien in Badbergen (1867-69) als neugotische Backsteinkirchen entstanden.
- Beschreibung
- Katholische neugotische Backstein-Hallenkirche. Erbaut 1864-66 durch Johann Bernhard Hensen. Einschiffig, mit eingezogenem Westturm auf quadratischem Grundriss unter abgeknicktem Spitzhelm mit vier zierlichen Spitzgiebeln. Gestufte Strebepfeiler an den Ecken, spitzbogiges hohes zweibahniges Naturstein-Maßwerkfenster mit gestuftem Gewände im Westen des Erdgeschosses. Darüber Fensterrose mit Achtpass-Maßwerk und ein spitzbogiges zweibahniges Fenster, dem im Erdgeschoss entsprechend, mit neugotischem Kaffgesims, welches in ein durchlaufendes Geschossgesims übergeht. An jeder Turmfassade im Glockengeschoss je zwei spitzbogige Schallöffnungsluken, darunter kleinteilige Lisenen, darüber Bogenfries und profiliertes Traufgesims. Die Fassaden des Kirchenschiffes abwechselnd mit gestuften Strebepfeilern und hohen zweibahnigen Sandstein-Maßwerkfenstern rhythmisch gegliedert. Im Osten eingezogener polygonaler, schiffshoher 5/8 Chor. Alle Fenster mit Buntverglasung. Im Inneren Kreuzrippengewölbe und Strebewandpfeiler mit farblich dem äußeren Baumaterial Backstein entsprechenden Gewölberippen und heller Putzfassung der gesamten Kirche, inklusive Gewölbe. Im Westen hölzerne Empore mit Spitzbogen-Gestaltung und Orgel. An den Wänden Heiligenfuren, in der Apsis Altar und Ambo in schlichten geometrischen Formen, bronzenes Taufbecken. Zwei seitliche, eingeschossige Annexbauten am Turm und moderne Erweiterung in Backstein nach Norden von 1979 vergrößern das Kirchenschiff der einschiffigen Hallenkirche asymmetrisch und seither veränderte Erschließung über Anbau.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung der Kirche St. Antonius besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung aufgrund der Ortsgeschichte und den Entwicklungen der Kirchengemeinde, aufgrund ihres Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte durch den beispielhaften Gebäudetypus einer neugotischen Hallen-Dorfkirche als Werk des insbesondere lokal wirkenden und dort bekannten Dom- und Kirchenbaumeisters Johann Bernhard Hensen, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher künstlerischer Gestaltwerte als Beispiel aus einer Serie kostenoptimierter, historistischer Kirchen im Stil der Neugotik sowie ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild zentral in Dersum gelegen, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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