Klosterkirche St. Nikolaus

Turm (2021)

Westfassade (2021)

Nordportal (2021)

Ansicht von Norden (2021)

Sakristei, Südfassade (2018)

Inneres, Chorraum (2017)

Inneres, Blick nach Westen (2017)

Inneres, Blick nach Osten (2017)

Ansicht von Norden (2017)
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Göttingen, Stadt
- Gemarkung
- Nikolausberg
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Nikolausberg
- Adresse
- Augustinerstraße 15
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1160
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35885881
- Objekt-Nr.
- 1026
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Die ehemalige Klosterkirche und jetzige evangelisch-lutherische Kirche St. Nikolaus steht am Hang als markantes Bauwerk fast am höchsten Punkt des historischen Dorfkerns von Nikolausberg und bildet noch heute ein landschaftsprägendes Merkzeichen oberhalb des Leinetals. Die Kirche steht heute innerhalb eines ummauerten Kirchhofs, der im Norden von der Augustinerstraße sowie im Osten und Süden von dem Weg Am Heiligenhäuschen begrenzt ist. Von den Gebäuden des Mitte des 12. Jahrhunderts gegründeten, ehemaligen Augustiner-Nonnenklosters ist oberirdisch nichts erhalten. - Der aus Kalkbruchstein mit Sandsteingliedern errichtete Kirchenbau wuchs zu seiner heutigen Gestalt im 12., 14., späten 15. und frühen 16. Jahrhundert zusammen und wurde später mehrmals renoviert. Möglicherweise handelte es sich zunächst um eine Basilika, von der das Querschiff mit Verzierung und Choransatz teilweise erhalten blieb. Um 1150/60 entstanden, ist dieser Raumteil der älteste bestehende im Göttinger Stadtgebiet. Außen erkennt man ihn vor allem an den vermauerten, z. T. gekuppelten Rundbogenfenstern. Der romanische Innenraum blieb in der Vierung mit der besonderen Form der Vierungspfeiler, den gestauchten Gurtbögen und dem kuppeligen Kreuzgratgewölbe bewahrt. Der geometrische Schmuck und die figürliche Bauplastik verweisen auf die knapp 20 Jahre ältere Stiftskirche in Königslutter. Etwa um die Mitte des 14. Jahrhunderts (etwa zeitgleich mit den gotischen Kirchen in Göttingen) erweiterte man den romanischen Bau durch einen eingezogenen gotischen 5/8-Chor mit Rippengewölbe, Strebepfeilern und zweibahnigen Maßwerkfenstern (Drei- und Vierpässe). Vom Ende des 15. Jahrhunderts stammt das einfache Kirchenschiff, eine dreischiffige Staffelhalle, deren Kreuzrippengewölbe auf achtseitigen Pfeilern ruhen und außen von Strebepfeilern gestützt werden. Das Maßwerk der ebenfalls zweibahnigen Fenster besteht aus Vierpässen, vor allem jedoch aus unterschiedlichen Fischblasenmotiven. Zeitlich schlossen sich die Gestaltung des Westturms und der südliche Anbau einer heute als Sakristei genutzten, zweigeschossigen Kapelle an, die bereits Formen des 16. Jahrhunderts zeigt. Von der früher reichen Innenausstattung verblieben in der Kirche, in der man auch Reste spätgotischer und romanischer Ausmalung entdeckte, u.a. der spätgotische Hochaltar, ein Nikolaus aus dem frühen 14. Jahrhundert und ein weiterer Seitenaltar aus der Zeit um 1400.
- Denkmalbegründung
- Die Erhaltung der Klosterkirche St. Nikolaus, deren Nikolausreliquien nach dem Weggang der Augustinerinnen bis zur Reformation als Wallfahrtsziel diente, liegt aus geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse. Die ortsgeschichtliche Bedeutung besteht aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Ortsgeschichte von Göttingen und Nikolausberg aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Kultur- und Geistesgeschichte, die Bau- und Kunstgeschichte sowie die Siedlungsgeschichte des Dorfes. Die künstlerische Bedeutung liegt in den überregional nicht alltäglichen künstlerischen und handwerklichen Gestaltwerten sowie in der bedeutenden Innenraumgestaltung. Wissenschaftliche Bedeutung besteht als Primärquelle für die nicht abschließend geklärte, komplizierte Baugeschichte. Die städtebauliche Bedeutung liegt im prägenden Einfluss der Kirche als straßen- und ortsbildprägendes Wahrzeichen des Dorfs Nikolausberg, das darüber hinaus landschaftsprägend ins Leinetal wirkt.
- Literatur
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Göttingen: Objektbeschreibung (seitenübergreifend)
Kirche zu Nicolausberg bei Göttingen. In: Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover, Bd. 2, 1856, Heft 2, Sp. 65–72 und Blatt 16 (mit 8 Figuren)
Kirche zu Nicolausberg bei Göttingen. In: Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das Königreich Hannover, Bd. 2, 1856, Heft 2, Blatt 16 (mit 8 Figuren)
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Turm (2021)

Westfassade (2021)

Nordportal (2021)

Ansicht von Norden (2021)

Sakristei, Südfassade (2018)

Inneres, Chorraum (2017)

Inneres, Blick nach Westen (2017)

Inneres, Blick nach Osten (2017)

Ansicht von Norden (2017)