St. Marien
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Göttingen, Stadt
- Gemarkung
- Hetjershausen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hetjershausen
- Adresse
- In der Wehm 1
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1450
- bis
- 1799
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35884930
- Objekt-Nr.
- 992
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Die evangelisch-lutherische Kirche St. Marien steht im alten Dorfkern von Hetjershausen an den (erst seit 1973 so benannten) Straßen In der Wehm und Am Plan. Ihre Baugeschichte ist bisher nicht näher erforscht worden. Das zweifellos älteste und wohl noch aus dem Mittelalter stammende Bauteil ist der wehrhaft wirkende Westturm auf einem nahezu quadratischen Grundriss, dessen Satteldach markant von zwei Schildgiebeln gerahmt und seitlich kleinen Zwerchhäusern besetzt ist, was schon Heinrich Wilhelm Hector Mithoff 1873 in seinem Denkmalinventar zu einer Abbildung Anlass gab. Das unterste Turmgeschoss ist gewölbt, ohne aber eine Verbindung mit den Geschossen darüber aufzuweisen. Dieser Befund, außerdem die kleinen schlitzartigen Fensteröffnungen sowie ein mit Kamin ausgestattetes oberstes Geschoss deuten auf eine ehemalige Funktion als Wehr- und Wohnturm hin. An den Turm schließt sich östlich das etwas breitere Schiff der Saalkirche an, das jünger ist und entsprechend der Türinschrift offenbar zuletzt 1799 in größerem Umfang modernisiert, erhöht und verputzt wurde. Dabei entstanden unter anderem die Fenster und der neue Südeingang sowie das an der Ostseite mit einem Kurzwalm und einem Fachwerkgiebel endende Satteldach. Die anlässlich des Umbaus über dem Südeingang angebrachte Sandsteintafel erwähnt die damals verantwortlichen Kirchenleute: „DIS GOTTESHAUS IST ER / BAUHET . 1799 . D . 6 . T . IULI / UNTER DEM COMMISSAR / IAT DES HERRN AMTMANNS / LUCAS CHRISTIAN MEIER / UND DES HERN GENE / RAL SUPERINTENDENTEN / IG WASEMANN UND DEN / HER PASTOHR STRUVER“. Die im Osten angebaute Sakristei ist ein Ersatzneubau von 1966. Im schlicht modernisierten Kircheninneren ist das Prunkstück der vom Göttinger Bildschnitzer Bartold Kastrop 1509 datierte und signierte spätgotische Flügelaltar. Er präsentiert im Schrein eine Mondsichelmadonna mit Kind im Strahlenkranz, begleitet von vier Heiligen sowie in den Flügeln den 12 Aposteln. Außen befinden sich fragmentarische Gemälde aus dem Marienleben vom Meister des Hieronymusaltars in Northeim. Das jetzige Erscheinungsbild des Altars ist eine rekonstruierende Neuzusammenstellung von 1937, nachdem die Einzelteile zwischenzeitlich 1799 beim großen Kirchenumbau auseinander genommen und in eine bemerkenswert komponierte, frühklassizistische Kanzelaltarwand eingefügt worden waren.
- Denkmalbegründung
- Die Marienkirche in Hetjershausen ist nach gegenwärtigem Kenntnisstand das einzige Baudenkmal im Dorf. Ihre Erhaltung liegt aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse. Die geschichtliche Bedeutung besteht aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Ortsgeschichte von Hetjershausen, für die Geistesgeschichte, die Baugeschichte sowie die Siedlungsgeschichte des Ortes. Künstlerisch bedeutend ist der Kastrop-Altar im Inneren. Städtebauliche Bedeutung liegt im prägenden Einfluss der Kirche als straßen- und ortsbildprägendes Wahrzeichen des Dorfes.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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