Kreuzkirche
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Göttingen, Stadt
- Gemarkung
- Göttingen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Göttingen
- Adresse
- Immanuel-Kant-Straße 46
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1961
- bis
- 1962
- Personen
- Brandi, Diez
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35863069
- Objekt-Nr.
- 1374
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Die evangelisch-lutherische Kreuzkirche stellt den Schwerpunkt des Kirchenzentrums dar und bildet zudem mit ihrem Turm eine städtebauliche Dominante an der Ecke Immanuel-Kant-Straße, Ecke Königsberger Straße. Der rechteckige Grundriss birgt einen Breitsaal unter einem quer liegenden Satteldach ohne Dachüberstände mit Erschließung vom westlichen Hof. Die Stahlbetonkonstruktion ist außen mit Sandsteinmauerwerk verblendet. Die vier Fassaden zeigen unterschiedliche Erscheinungen: Die weitgehend geschlossene Ostfassade zur Königsberger Straße zeigt nur ein großes von Ulrich Oelßner entworfenes Rundfenster; die Nord- und Südfassaden werden durch vom Architekten Diez Brandi selbst entworfene gleichartige breite und gebäudehohe Rastermaßwerke aus Sandstein dominiert, die mit Rundbogenformen und angedeuteten drei Golgatha-Kreuzen versehen sind, wogegen die Eingangsfassade im Westen vollständig aus einem Betonmaßwerk mit Rechteckrastern und Fenstern besteht, welches ursprünglich ebenfalls von Ulrich Oelßner entworfen wurde (verändert erneuert). Der an die Südwestecke angefügte hohe Glockenturm ist eine Stahlbetonskelettkonstruktion, die ursprünglich mit Sandstein ausgefacht war (nachträglich beeinträchtigt mit Platten verkleidet) und wird bekrönt von vertikalen Schallöffnungen und einem gegenüber dem Hauptdach gedrehten Satteldach. An der Südostecke ist ein niedriger, bauzeitlicher Sakristeianbau angefügt. Nach einer außen mit Emaille verzierten zweiflügeligen Tür und einem Windfang betritt man im Inneren zunächst eine breite Vorhalle unter der tiefen Westempore, die ursprünglich zur Kirche geöffnet war. Der fast quadratische Innenraum der Kirche wird von der Schale rotbraunen Ziegelmauerwerks geprägt (das auch bei den Fassaden der Nebengebäude Verwendung fand) sowie einem bis unter die schräge Decke reichenden Stahlbetongerüst, dessen Stützen von den Raumecken eingerückt sind, so dass die Konstruktion wie ein Baldachin wirkt, der den ganzen Gemeinderaum umschließt. Das Ost-Rundfenster wird im Inneren durch eine Wand verdeckt, die den jetzt veränderten Altar- und Kanzelraum indirekt beleuchtet. Die Prinzipalstücke (Altar, Ambo und Taufe) liegen nicht mehr zwei Stufen erhöht in einer Ostnische, sondern stehen unten auf dem Gemeindeboden, auf dem auch die bauzeitlichen Kirchenbänke platziert sind, die ehemals allerdings auf dem Boden festverschraubt waren. Im Westen wird der Innenraum durch eine tiefe Empore erweitert, auf der in der Südecke die Orgel steht und von wo auch Nutzräume im Turm erschlossen werden.
- Denkmalbegründung
- Die evangelisch-lutherische Kreuzkirche entstand nach einem Wettbewerbserfolg 1954 des Architekten Diez Brandi, zu dem als Gesamtprojekt auch die beiden südlich und westlich benachbarten Schulen (Immanuel-Kant-Straße 44A, 44B) und an der Nordwestseite des neuen Quartiers (Ecke Königsberger Straße) ein neues evangelisches Gemeindezentrum gehörten. Schulen und Kirchenzentrum reagierten auf die nach dem Zweiten Weltkrieg auch in der Südstadt von Göttingen expandierenden Wohngebiete. Die Bauherrschaft war getrennt; beide beauftragten Diez Brandi. Die städtischen Schulen entstanden 1955-56 und zeitversetzt das Kirchenzentrum 1957-62, beginnend 1957-58 mit dem Pfarr- und Küsterhaus. Der Bau der Kirche und des Gemeindesaals erfolgten 1960-62. Die Erhaltung der Kreuzkirche liegt aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse. Die ortsgeschichtliche Bedeutung besteht aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Kultur- und Geistesgeschichte Göttingens der Nachkriegszeit sowie die Bau- und Kunstgeschichte, auch als beispielhafte Ausprägung des Gebäudetyps und als Werk des überregional bekannten Architekten Diez Brandi. Die künstlerische Bedeutung beruht in den überregional nicht alltäglichen künstlerisch-handwerklichen Gestaltwerten. Städtebauliche Bedeutung besteht wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild und Ortsbild der Südstadt.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 53905864 | Kirchenanlage (Baukomplex) | Kreuzkirche Göttingen
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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