Haus Professor Tornau
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Göttingen, Stadt
- Gemarkung
- Göttingen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Göttingen
- Adresse
- Am Goldgraben 8 A
- Objekttyp
- Wohnhaus
- Baujahr
- 1933
- bis
- 1934
- Personen
- Brandi, Diez
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35860463
- Objekt-Nr.
- 1341
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Zweigeschossiger, unterkellerter Massivbau mit verputzten Fassaden, auf winkelförmigem Grundriss mit Sichtbacksteinsockel und Wintergartenanbau unter einem Biberschwanz-gedeckten Walmdach. Errichtet 1933-34 als Wohnhaus der Familie des Göttinger Pflanzenbau-Universitätsprofessors Otto Tornau nach Plänen des Göttinger Architekten Diez Brandi, in rückwärtiger Lage weitab von der Straße in abgeschirmter Binnenquartierslage. Fassaden und Proportionen sind in den für Brandis Villen typisch gediegenen, handwerklich sorgfältigen Gestaltungsformen der Schmitthenner-Schule gehalten. An der Nordfassade wird die mit einer halbrunden Freitreppe versehene, zweiflügelige Hauseingangstür in verschlichteten Neubarockformen aufwändig von einem roten Kunststeingewände gerahmt, dessen Oberflächen fein scharriert sind. Auf der hohen Türsturzfront befinden sich kalligraphisch gestaltet die Baujahresinschrift „1934“ und die Initialen „O T A“ (für das Bauherren-Ehepaar: Otto Tornau und Anne); diese Inschriften dürften bald nach Erbauung angebracht worden sein, denn ursprünglich befand sich dort ausweislich eines Fotos von 1934 eine angeschraubte Laterne. Am und im Gebäude sind in ungewöhnlich umfangreichem Maße Bauteile und Details der Erbauungszeit erhalten (Fenster, Fensterläden, Haustür, Fenster, Laterne, 3 kleine Balkone; Grundrisse, Treppen sowie als wandfeste Ausstattungen: Balkendecke im Erdgeschossflur, ungefasste Holz-Zimmertüren mit Originalbeschlägen, Bodenbeläge aus Solnhofer Platten und Holzparkett, Esszimmer-Schrankwand wohl versetzt, usw.). Das Wohnhaus diente der sechsköpfigen Familie mit einer Haushälterin. Nach dem Tod Tornaus 1982 blieb das Haus im Familienbesitz, wurde aber behutsam in ein Zweifamilienhaus umgewandelt, wobei das nun separat genutzte Obergeschoss vom westlichen Nebeneingang und dem dort gelegenen Treppenhaus erschlossen wird.
- Denkmalbegründung
- An der Erhaltung von Haus Tornau Am Goldgraben 8A im Unteren Ostviertel von Göttingen besteht ein öffentliches Interesse, wegen dessen geschichtlicher, künstlerischer und wissenschaftlicher Bedeutung. Die schutzbegründenden Bedeutungen sind im Einzelnen die geschichtliche Bedeutung aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Baugeschichte der 1930er-Jahre in der Stillage der Schmitthenner-Schule, auch durch beispielhafte Ausprägung dieses Stils und als beispielhafte Göttinger Professorenvilla. Das Baudenkmal ist zudem ein Werk des bekannten Architekten Diez Brandi, der hiermit eine seiner ersten Villen schuf. Die künstlerische Bedeutung liegt in den überregional nicht alltäglichen künstlerisch-handwerklichen Gestaltwerten der Fassaden sowie ihrer original erhaltenen Bauteile und den wandfesten Innenausstattungen, wobei diesen wegen des relativ ungestörten Überlieferungswertes auch wissenschaftliche Bedeutung zukommt. Die Denkmalbegründung umfasst auch den zeitgleich angelegten Hausgarten mit Platten-Flächen, -wegen und -treppchen, wobei die auf den Hauseingang fluchtende, von einer Hecke gerahmte Zuwegung kompositorisch besonders gelungen ist.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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