Schrödersches Haus
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Göttingen, Stadt
- Gemarkung
- Göttingen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Göttingen
- Adresse
- Weender Straße 62
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1549
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35859032
- Objekt-Nr.
- 817
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Fachwerkfarbigkeit
- Beschreibung
- Traufständiges, dreigeschossiges Wohn-/Wirtschaftsgebäude an der Ostseite der Weender Straße in geschlossener Bauweise, Fachwerkbau als Ständerstockwerksbau mit vorkragenden Obergeschossen. Die zur Weender Straße ausgerichtete Schaufassade zeigt rechts eine große Torfahrt mit Diele und darüber links einen Erker sowie im Bereich des Zwischengeschosses Zierfachwerk mit Schiffskehlen, kräftig profilierten Knaggen, Scherenfachwerk in den Brüstungsfeldern und aufwändigen Flachschnitzereien eines ornamentalen Bildprogramms. Im Inneren befindet sich unterm Gebäude innerhalb der Kelleranlage u.a. hinten ein quer ausgerichtetes Gewölbekellerfragment mit Rundbogentor. Das Erdgeschoss ist links geprägt vom Ladeneinbau des 19. Jahrhunderts. Die Durchfahrtsdiele ist im hinteren Teil in bauzeitlicher Breite überkommen, sonst stark überformt. Das konstruktive Gefüge des Fachwerkbaus ist weitgehend erhalten, jedoch die Raumaufteilung in Obergeschoss und Oberstock wohl verändert: Barocke Dielenböden, Türblätter mit Schlössern und Beschlägen sowie Treppengeländer mit Brettbalustern deuten auf Umbauten des 18. Jahrhunderts hin. Im modern ausgebauten Dachgeschoss befindet sich eine alte Räucherkammer.
- Denkmalbegründung
- Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude Weender Straße 62 wurde laut Inschrift ursprünglich 1549 erbaut für den wohlhabenen Tuchmacher Jürgen Hovet. Die verwitterte Inschrift aus erhabenen Minuskeln lautet: „To minen eren. [unde] godes des heren. Unns Anf[ang] undt ende steit in godes Henden. Gode to love dis A[…] Heft Jvrgen howet dvt hus […] 1549“. Die heute gängige Bezeichnung “Schrödersches Haus“ geht auf den späteren Eigentümer Schlossermeister August Schröder zurück, der das Gebäude 1883 erwarb, das zwischenzeitlich unter Putz liegende Zierfachwerk entdeckte und bis 1887 freilegen ließ, wobei er stolz auch seinen eigenen Namen und ein Zuftzeichen einschnitzen ließ. Die Erhaltung des Gebäudes liegt aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse. Die geschichtliche Bedeutung im Rahmen der Göttinger Ortsgeschichte besteht aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Baugeschichte, auch durch die beispielhafte Ausprägung einen Fachwerkgebäudes Mitte des 16. Jahrhunderts. Die städtebauliche Bedeutung liegt im prägenden Einfluss auf das Straßenbild der Weender Straße sowie als wichtiges Fachwerkhaus-Element im räumlichen Gefüge des Innenstadt-Ensembles.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 42026123 | Altstadt (Baukomplex) | Baukulturensemble Innenstadt Göttingen
- Literatur
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Göttingen: Objektbeschreibung
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb