Aulagebäude der Universität Göttingen
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Göttingen, Stadt
- Gemarkung
- Göttingen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Innenstadt
- Adresse
- Wilhelmsplatz 1
- Objekttyp
- Hochschulgebäude
- Baujahr
- 1835
- bis
- 1837
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35858552
- Objekt-Nr.
- 822
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Hochschullandschaft Universitaeten-in-Niedersachsen
- Beschreibung
- Klassizistisches Aulagebäude der Universität Göttingen auf T-förmigem Grundriss in zentraler Lage in der östlichen Altstadt gelegen, errichtet 1835-1837 durch den Universitätsbaumeister Otto Prael, Bauleiter war Christian Friedrich Andreas Rohns. Repräsentative Schaufassade nach Süden zum Wilhelmsplatz ausgerichtet, Bossenputz und Sandsteinsockel. Zweieinhalbgeschossiges fünfachsiges Mittelrisalit unter Dreiecksgiebel mit kannelierter Pilastergliederung in den Obergeschossen und figürlich geschmücktem Tympanon. Zweigeschossige Nebentrakte mit jeweils vier Fensterachsen gliedern sich nach Osten und Westen an. Umlaufende Geschossgesimse aus Sandstein. Im Inneren mehrgeschossiger, reich geschmückter Festsaal, ähnlicher einer Cella, mit doppelter Säulenordnung (dorisch, ionisch) in Haupt- und Seitenschiffe unterteilt. Kassettendecke, Poratraits der Landesherren, Marmorbüsten. Türen und Fenster zum Teil bauzeitlich.
- Denkmalbegründung
- Zum 100jährigen Bestehen der Universität Göttingen gab es nicht nur Festlichkeiten, sondern es wurde als Anlass genommen, der Universität mit einer architektonischen Besonderheit einen neuen Mittelpunkt zu schaffen. Auf dem Grundstück des 1508 gegründeten Annenklosters, einer Niederlassung der Franziskanerinnen, wurden die bereits teilabgebrochenen und zerfallenen baulichen Überreste der Klosteranlage entfernt, darunter auch die St. Annenkapelle. In klassizistischer Manier entstand das repräsentative Aulagebäude, gleichzeitig erfolgte eine Umgestaltung und Umbenennung des Platzes, sodass sich die umliegenden Fassaden stilistisch glichen. An der Erhaltung des Aulagebäudes besteht aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung im Rahmen der Orts- und Universitätsgeschichte Göttingens als Reaktion auf konkurrierende Neubauten weiterer Hochschulen in Deutschland (z.B. Berlin 1810, München 1826), aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte durch beispielhafte Ausprägung eines repräsentativen klassizistischen Profanbaus nach Vorbild antiker Tempelarchitektur, aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher künstlerischer und handwerklicher Gestaltwerte der Architektursprache und Ornamentik, weiterhin als Erlebniswert für bedeutende Innenraumgestaltung sowie aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbildes, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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