St. Nikolaikirche
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Göttingen, Stadt
- Gemarkung
- Göttingen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Göttingen
- Adresse
- Nikolaikirchhof 9
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- um 1290
- bis
- um 1350
- Personen
- Müller, Justus Heinrich
Hase, Conrad Wilhelm
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35858439
- Objekt-Nr.
- 493
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Die St. Nikolaikirche steht im Zentrum des nach ihr benannten Nikolaiviertels, das städtebaulich abgeschieden zwischen Groner Straße liegt und im Mittelalter zunächst von aus Flandern eingewanderten Leinen- und Wollwebern besiedelt wurde. Die Kirche steht auf einer Platzaufweitung westlich der Nikolaistraße, deren Abmessungen den ehemaligen, 1783 aufgelösten Gemeindefriedhof markieren. Ursprünglich war die Platzverbindung nach Westen zur Düsteren Straße breiter geöffnet. Die spätromanische Grundrissdisposition der aus roten Sandsteinquadern errichteten heutigen Hallenkirche deutet auf einen Baubeginn Ende des 13. Jahrhunderts; der Bau wurde kurz vor 1350 beendet. Bemerkenswert ist das Nordportal des 14. Jahrhunderts mit Laubwerk in der Archivolte. Die ursprüngliche Doppelturmfassade ging nach einem Turmeinsturz 1777 verloren, wonach der Westbau 1781 provisorisch wirkend kubisch umgestaltet wurde. Das dreischiffige dreijochige Langhaus endet mit einem kurzen Chor und 5/8-Schluß, südlich davon schließt eine kleine Seitenkapelle an. Im Kircheninnern waren die achtseitigen ursprünglich kämpferlos, der Kreuzrippengewölbe zeigt skulptierte Schlußsteine. Nach Aufhebung der Pfarre 1802 und einer profanierten Zwischennutzung während der Franzosenzeit als Militärmagazin dient der Sakralbau seit 1822 als evangelische Universitätskirche, wofür er von Universitätsbaumeister Justus Heinrich Müller ausgebaut wurde. Eine durchgreifende Ausgestaltung erfolgte um 1860 nach Plänen von Conrad Wilhelm Hase, aus dessen Zeit auch ein Teil der neugotischen Ausstattung erhalten ist. Bei der großen Restaurierung 1984-88 wurden Teile des umgebenden Kirchhofs und im Innern der Kirchenfußboden auf das Niveau des 14. Jahrhunderts abgesenkt, wodurch alte Raumportionen und Sockelprofile wieder sichtbar wurden.
- Denkmalbegründung
- Die Erhaltung der Göttinger St. Nikolaikirche liegt wegen ihrer geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung im Öffentlichen Interesse. Die geschichtliche Bedeutung im Rahmen der Stadtgeschichte besteht aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte. Die städtebauliche Bedeutung liegt im prägenden Einfluss auf die Platz- und Straßenbilder von Nikolaikirchhof und Nikolaistraße sowie auch als wichtiges Element innerhalb des Altstadt-Ensembles.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 42026123 | | Baukulturensemble Innenstadt Göttingen
- Literatur
-
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Göttingen: Objektbeschreibung (seitenübergreifend)
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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