Sternwarte Göttingen

Ansicht von Norden (2020)

Ansicht von Südwesten (2020)

Ansicht von Südosten (2020)

Sternwarte_Südflügel, Südfassade, von Süd nach Nord (1982)

Sternwarte_Südflügel (mittig), Nordfassade, von Nord nach Süd (1982)

Sternwarte_Südflügel, Südfassade und anschließender Freiflächenbereich, von Südwest nach Nordost (1982)
- Landkreis
- Göttingen
- Gemeinde
- Göttingen, Stadt
- Gemarkung
- Göttingen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Göttingen
- Adresse
- Geismar Landstraße 11
- Objekttyp
- Sternwarte
- Baujahr
- 1803
- bis
- 1816
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35858344
- Objekt-Nr.
- 2148
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Gauss-Steine
- Denkmalthema Gauß: Gauß berechnete 1801 den Verlauf des Kleinstplaneten Ceres, der erst kurz vorher entdeckt worden war, sich aber weiteren Beobachtungen entzogen hatte. Diese Berechnungen machen ihn überregional in Astronomenkreisen berühmt. 1807 erhält er einen Ruf nach Göttingen als Professor der Astronomie und Direktor der Sternwarte. Bis zu seinem Lebensende wird er beide Stellungen beibehalten. Die Sternwarte ist 1807 gerade erst im Bau. Die Vollendung wird sich durch die Wirren der Napoleonischen Kriege noch bis 1816 hinziehen. Einer der zentralen Punkte der Hannoverschen Gradmessung ist in der Sternwarte angelegt und wird als Theodolitplatz des Jahres 1823 geführt. Carl Friedrich Gauß wohnte mit seiner Familie in der Sternwarte. Hier starb er am 23.2.1855 in einem Lehnstuhl sitzend.
- Beschreibung
- Königliche Sternwarte, erbaut 1803-1816 als klassizistische Dreiflügelanlage auf einer Beobachtungsterrasse mit nach Norden geöffnetem Hof
- Denkmalbegründung
- Die Göttinger Sternwarte mit der zugehörigen Podest-Terrasse und dem eingefriedeten Garten ist von großer kulturgeschichtlicher Bedeutung. Ihre Erhaltung liegt wegen der geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Bedeutung im öffentlichen Interesse. Die geschichtliche Bedeutung resultiert aus der internationalen Forschungs- und Wissenschaftsgeschichte wegen der weltweit bekannten Forschungsstätte von Carl Friedrich Gauß und anderen. Baugeschichtlich bedeutend ist der deutschlandweit frühe Sternwartenbau, dessen aufwändiger Entwurf von Borheck und die kostspielige Instrumentenausstattung zurück gehen auf die Konkurrenzsituation zur Stadt Braunschweig, von wo aus man sich ebenfalls um eine Berufung von Gauß bemüht hatte. Der von Jussow und Crelle überarbeitete und von Müller ausgeführte Borheck-Entwurf war im Ergebnis der „erste Göttinger Bau […], für den die griechisch-antiken Formen eines archäologisch getreu recherchierenden Klassizismus verbindlich wurden“ (Freigang 2005, 24). Wissenschaftlich bedeutend ist die Sternwarte als Gegenstand der Baugeschichts- und Technikforschung und wegen der Seltenheit von historischen Sternwarten in Niedersachsen. Die künstlerische Bedeutung beruht auf der baukünstlerischen Qualität der klassizistischen Fassaden sowie der bedeutenden Innenraumgestaltung. Und schließlich ist die auf einem Podium emporgehobene Sternwarte von städtebaulicher Bedeutung wegen ihres straßen- und ortbildprägenden Einflusses. Die Sternwarten-Anlage weist einen für Göttingen sehr hohen Identifikationswert auf.
- Literatur
-
- Weiterführende Links
- Denkmaltopographie Stadt Göttingen: Objektbeschreibung (seitenübergreifend)
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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Sternwarte_Südflügel, Südfassade, von Süd nach Nord (1982)

Sternwarte_Südflügel (mittig), Nordfassade, von Nord nach Süd (1982)

Sternwarte_Südflügel, Südfassade und anschließender Freiflächenbereich, von Südwest nach Nordost (1982)