St. Vitus
- Landkreis
- Vechta
- Gemeinde
- Visbek
- Gemarkung
- Visbek
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Visbek
- Adresse
- Am Klosterplatz 8
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1872
- bis
- 1892
- Personen
- Hertel, Hilger der Ältere
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35768750
- Objekt-Nr.
- 2
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- In Backstein erbaute, dreischiffige geostete Hallenkirche von vier Jochen mit vorgebautem Westturm und zweijochigem Chor mit 5/8-Schluss. Rechteckiger Westturm viergeschossig, darin Portal mit Wimperg, seitlich polygonale Treppentürme, Gliederung mit Lisenen und Spitzbogenfriesen, das letzte Geschoss achteckig mit Ecktabernakeln, unter steilem Pyramidendach. Am Schiff und Chor dreibahnige spitzbogige Maßwerkfenster und Strepepfeiler mit Wasserschlägen, jedes Schiff unter eigenem Walmdach. In den Winkeln zwischen Chor und Seitenschiffen niedrigere rechteckige Sakristeianbauten, im Süden ferner flacher moderner Anbau. Innen Rechteckpfeiler mit Diensten zum Mittel- und Seitenschiff sowie Kreuzrippengewölbe. Von der Ausstattung der Vorgängerbauten ein Taufstein des 12. Jhs., ein Kruzifix aus der Mitte des 15. Jhs., eine Figur des Hl. Vitus aus dem 17. Jh., eine hölzerne Taufe der 1. Hälfte des 18. Jhs., eine Pietà aus der Mitte des 18. Jhs. und sechs Heiligenfiguren von 1768-1769. Außerdem große Teile der Ausstattung der Erbauungszeit erhalten, darunter der Hochaltar und die Seitenaltäre von 1892. Eine Missionszelle unter Abt Gerbert Castus 819 genannt, 855 Corvey unterstellt und in der Folge Klosterhof mit Pfarrkirche. Sechs Vorgängerbauten ergraben. Die heutige Kirche erbaut 1872-1876, Architekt: Hilger Hertel d. Ä., Franz Xaver Lütz. 1892 nach Schäden an Gewölbe und Fundament umgebaut, Architekt: Bernhard Hertel.
- Denkmalbegründung
- Die Kirche St. Vitus entstand im frühen 9. Jh. im Zuge der karolingischen Sachsenmission und ist dem römischen Märtyrer Vitus geweiht, von dem sie Reliquien erhielt (vgl. St. Alexander in Wildeshausen). Die heutige Kirche stammt von 1872-1872 sowie 1892. Sie ist eine große neugotische Hallenkirche in Backstein, deren Entwurf von dem Münsteraner Dombaumeister Hilger Hertel d. Ä. (1831-1890) und dem Osnabrücker Architekten Franz Xaver Lütz (1840-1898) stammt; wenig später wurde sie aufgrund von Bauschäden von Hertels Sohn Bernhard (1862-1927), dem späteren Kölner Dombaumeister, umgebaut. Die Kirche hat eine geschichtliche Bedeutung für die Ortsgeschichte und - insbesondere wegen der frühen Gründung - die Landesgeschichte sowie aufgrund ihres Zeugnis- und Schauwertes für die Baugeschichte und als beispielhafte anspruchsvolle neugotische Pfarrkirche. An ihrem Bau wirkten drei regional oder sogar überregional bedeutende Architekten mit. Die Kirche hat außerdem eine städtebauliche Bedeutung für das Ortsbild und das Landschaftsbild. Aus all diesen Gründen liegt die Erhaltung von St. Vitus im öffentlichen Interesse.
- Gruppen (ID | Typ | Beschreibung)
- 35652092 | Kirchenanlage (Baukomplex) | St. Vitus Visbek
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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