Burg Dinklage (Dietrichsburg) (Abtei St. Scholastika)
- Landkreis
- Vechta
- Gemeinde
- Dinklage
- Gemarkung
- Dinklage
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Dinklage
- Adresse
- Burgallee 3
- Objekttyp
- Burg
- Baujahr
- 1394
- bis
- 1686
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35747220
- Objekt-Nr.
- 1
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Auf einer von Gräften umgebenen Insel gelegene Wasserburg aus vier um einen Hof gruppierten Flügeln. Durchgehender Sockel in Bruchsteinmauerwerk. Zufahrten mit Brücken auf der West- und Südseite. Die Zufahrt im Westen ein rundbogiges Sandsteinportal mit Zierquadern und Büsten, als Bekrönung Wappen Caspar von Ledeburs und seiner Frau Magdalena von Dinklage. Der Südflügel (Herrenhaus) am größten und höchsten, verputzter Fachwerkbau von zwei Geschossen unter Satteldach. Obergeschoss auf Taubandknaggen vorkragend. An der Außenseite im Erdgeschoss flacher Sandsteinerker. Schleppgaupen und Dachreiter. Neben der Tür zum Hof eine Sandsteintafel mit dem Wappen Dinklage-Holle. Giebel in Fachwerk. Innen zwei unterkellerte große Säle, dazwischen Küche, später ein Treppe eingebaut. Der östliche Saal (heute Refektorium) mit Balkendecke und Stuckdecke, der westliche mit ehemals freistehender Säule und Sandsteinkamin. Westflügel zweigeschossiger Backsteinbau unter Satteldach, im kreuzgratgewölbten Kellergeschoss kleine Rechteckfenster und im Obergeschoss Zweifenstergruppen, alle mit Sandsteinrahmungen. Nordflügel zweigeschossiger Fachwerkbau mit Backsteinausfachungen unter Satteldach, Obergeschoss auf gekehlten Knaggen vorkragend. Der Ostflügel früher Scheune, heute Kirche, eingeschossiger Fachwerkbau in der Art eines Hallenhauses unter Walmdach mit moderner Schleppgaupe und modernem Dachreiter. Inneres modern ausgebaut. Im Kern nach 1394 entstanden. Westflügel hauptsächlich aus dem 16. Jh. Südflügel um 1580/1590 (Kamin bezeichnet 1579), wohl nach 1697 innen umgebaut (Treppenhaus eingebaut). Zugang im Westen bezeichnet 1597. Ostflügel 1614, 1686 verändert, 1961 zur Klosterkirche umgebaut. Nordflügel wohl ebenfalls von 1614. Seit 1949 Benediktinerinnenabtei St. Scholastika.
- Denkmalbegründung
- Die heutige Burg Dinklage entstand nach 1394 als einer der vier Nachfolgerbauten der alten, 1374 zerstörten Burg Dinklage. Der ursprüngliche Name war Dietrichsburg; die übrigen drei Burgen sind nicht oder nur in Resten erhalten. Die Burg ist eine Vierflügelanlage auf einer Graftinsel, die in mehreren Phasen des 16. und frühen 17. Jhs. entstanden ist. Durch testamentarischen Nachlass des hier geborenen Bischofs von Münster, Clemens August Graf von Galen (1878-1946), wurde in der Burg 1949 ein Benediktinerinnenkloster eingerichtet. Die Burg Dinklage hat eine geschichtliche und städtebauliche Bedeutung. Sie hat eine Bedeutung für die Ortsgeschichte und die Landesgeschichte sowie als Geburtsort Clemens August Graf von Galens für die Personengeschichte. Außerdem hat sie eine Bedeutung aufgrund ihres Zeugnis- und Schauwertes für die Baugeschichte. Schließlich hat die von einem umfangreichen Graftsystem, einem Park und Wäldern umgebene Burg eine städtebauliche Bedeutung für das Landschaftsbild. Aus all diesen Gründen liegt die Erhaltung der Burg Dinklage im öffentlichen Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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