St. Mariä Himmelfahrt
- Landkreis
- Vechta
- Gemeinde
- Damme, Stadt
- Gemarkung
- Damme
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Osterfeine
- Adresse
- Kirchstraße 8
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1861
- bis
- 1864
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35744008
- Objekt-Nr.
- 50
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Johann-Bernhard-Hensen
- Der Kirchen- und Dombaumeister Johann Bernhard Hensen (1828-1870) Eine Weiterentwicklung der bisherigen Bauweise erfahren die Kirchenneubauten von St. Mariä Himmelfahrt in Osterfeine (1861-64) und St. Margaretha in Emstek (1861-64) durch die Ausbildung eines basilikalen Kirchenschiffes mit Querhaus. Die Westtürme werden durch seitliche Anbauten ergänzt und damit stärker in den Baukörper eingebunden.
- Beschreibung
- Katholische neugotische Backsteinbasilika. Erbaut 1861-1864 von Johann Bernhard Hensen. Eingestellter Westturm mit spitzbogig umrahmten Eingangsportal, Blendbögen im Tympanon und durch einen gemauerten Mittelpfeiler geteilte Eingangstür. An den Turmecken sich nach oben staffelnde Strebepfeiler, die neugotischen Kaffgesimse als Geschossgesimse ausgebildet. Spitzbogige Sandstein-Maßwerkfenster im Obergeschoss des Turmes, darüber jeweils zwei schmale, hohe Fenster und Schallluken unter Bogenfries. Abgeknickter, kupfergedeckter Spitzhelm. An der Westfassade zudem zwei flankierende Nebeneingänge unter zweibahnigen Maßwerkfenstern. Das Kirchenschiff mit Querhaus mittig erhöht, mit Buntglas-Maßwerkfenstern belichteter Obergaden, deutlich niedriger abgesetzte Seitenschiffe. Strebepfeiler Polygonal geschlossener Chor mit Vorjoch, hohen Buntglas-Maßwerkfenstern, Altar und Seitenaltären im Osten, der First und Innenraumhöhe dem Hauptschiff und Querhaus entsprechend. Im Inneren weit gespanntes Kreuzrippengewölbe im Hochschiff, die farblich akzentuierten Dienste im Obergaden als Bündelwandpfeiler ausgebildet, enden in runden gedrungenen Säulen. Die Gewölbeflächen sind schmucklos hell geputzt. Spitzbogige Arkaden zwischen Haupt- und Seitenschiffen. Der bauzeitliche Hochaltar in den 1970er Jahren zerstört. Weitere neugotische Einrichtung in den 1970er Jahren entfernt, konnte jedoch in den 1990er Jahren wiederbeschafft und in die Kirche zurückgeführt werden.
- Denkmalbegründung
- In Osterfeine hatte Alexander Josef Niehaus, der als Bauinspektor im Herzogtum Arenberg-Meppen zahlreiche Gebäude im Stil des Klassizismus realisierte, bereits 1840-41 Pläne für einen Kirchenneubau vorgelegt. Nachdem sich die Finanzierung und Genehmigung um Jahre verzögerten, wurde schließlich Johann Bernhard Hensens Entwurf für eine kleine Basilika mit 350 Plätzen. Ein Dachreiter, der einst die Vierung krönte, ist heute nicht mehr vorhanden. Die ungewöhnlich reichhaltigen Glasfensterzyklen entstanden 1903-04 und 1913-14 durch die Glasmalerwerkstatt Wilhelm Derix. Die Glocken hingen ab 1870 an ihrem Platz, der Hochaltar folgte 1876. Die bauzeitliche Ausstattung, mit Ausnahme des Hochaltars, konnte erfolgreich wiederbeschafft oder erhalten werden, so auch der Orgelneubau aus dem Jahr 1982 durch G. Christian Lobback, der unter Einbeziehung des Pfeifenwerks von L. Fleiter (1931) und J. B. Kröger (um 1870) historische Komponenten enthält. Die gesamte, in ihrer Größe auf ein Minimum reduzierte Basilika beheimatet neben der qualitätvollen Ausstattung auch eine stufenweise Entwicklung des gesamten Bauwerks, da mit dem Bau der Kirche die Ausstattung der architektonischen Komponenten, wie auch die Innenausstattung nicht vollendet war, sondern über die nachfolgenden Jahrzehnte wuchs, verloren ging und wiederbeschafft werden konnte. An der Erhaltung der Kirche St. Mariä Himmelfahrt besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung aufgrund der Ortsgeschichte und den Entwicklungen der Kirchengemeinde, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte als größenreduzierte neugotische Basilika, wegen ihres Zeugnis- und Schauwertes als Werk des insbesondere lokal wirkenden und dort bekannten Dom- und Kirchenbaumeisters Johann Bernhard Hensen, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher Gestaltwerte, ihrer qualitätvollen, über die Jahrzehnte gewachsenen Ausstattung, insbesondere seien die historischen Farbverglasungen der Querhausfenster genannt, die zu den bedeutendsten im norddeutschen Raum zählen sowie wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
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- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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