St. Josef
- Landkreis
- Vechta
- Gemeinde
- Bakum
- Gemarkung
- Vestrup
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Lüsche
- Adresse
- Dorfstraße 10
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1864
- bis
- 1865
- Personen
- Hensen, Johann Bernhard
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35740629
- Objekt-Nr.
- 57
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Johann-Bernhard-Hensen
- Der Kirchen- und Dombaumeister Johann Bernhard Hensen (1828-1870) In der Gruppe der Dorfkirchen nimmt die katholische Kirche St. Josef in Lüsche aufgrund ihrer geringen Größe und reduzierten Gestaltung eine Sonderstellung in dem Werk von Johann Bernhard Hensen ein.
- Beschreibung
- Katholische neuromanische Backstein-Wandpfeilerkirche. Erbaut 1864-65 durch Johann Bernhard Hensen. Geostete Dorfkirche als Filialkirche mit massivem doppeltem Querhaus und quadratischem Westturm mit abgeknicktem, schiefergedeckten Spitzhelm. Die beiden Querhäuser baugleich nach der ersten Fensterachse des Hauptschiffes anschließend, mit Lanzett-Drillingsfenstern mit überhöhtem mittleren Rundbogen und dezenter Glasgestaltung. Der Turm gegliedert durch zwei umlaufende Geschossgesimse und kleinformatige neuromanische Rundbogenfenster, die Schallöffnungen als Zwillingsfenster ausgebildet. Die übrige Fassade dem Turm entsprechend backsteinsichtig gefasst, ohne weitere stilprägende Gestaltungsmerkmale. Der Innenraum durch die Wandpfeiler gegliedert, das Tonnengewölbe des Kirchenschiffes im Osten im Altar- sowie im Westen im Bereich der Orgel und Empore ablesbar, den Mittelteil durch Gurtbögen separiert. Die kreuzenden Querhäuser mit sich ergebenden Vierungen über eine hohe Spannweite mit Kreuzgratgewölbe ausgebildet. Schlichte dekorative Muster an den Wandpfeilern sowie einige wenige Figuren und Bilder gestalten den dezent farblich gefassten Innenraum in schlichten harmonischen Farbtönen.
- Denkmalbegründung
- Die historistisch gestaltete Dorfkirche weist durch die Verwendung von Gestaltungsmerkmalen, wie die Drillingsfenster, Bezüge zur englischen Hochgotik auf, dennoch wurde das Bauwerk in seiner Gesamterscheinung überwiegend neuromanisch umgesetzt. Prägend für den Bau ist die ungewöhnliche Proportionierung des Turmes im Verhältnis zu dem Kirchenschiff. Dieses wirkt in die Länge gezogen, was auf den Anbau von 1934 zurückzuführen ist, als der Architekt Albert Wüstefeld das bauzeitlich Querhaus ‚kopierte‘ und diesem einen Zwilling anfügte, der den bauzeitlichen polygonalen Chor ersetzte. 1966 erfolgte die Ergänzung mit Sakristei und Chorabschluss. An der Erhaltung der Kirche St. Josef besteht wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung aufgrund der Ortsgeschichte und den Entwicklungen der Kirchengemeinde sowie aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte durch beispielhafte Ausprägung einer neuromanischen Dorfkirche mit doppeltem Querhaus, wegen ihres Zeugnis- und Schauwertes als Werk des insbesondere lokal wirkenden und dort bekannten Dom- und Kirchenbaumeisters Johann Bernhard Hensen, wegen ihrer künstlerischen Bedeutung als Erlebniswert nicht alltäglicher Gestaltwerte aufgrund der reduzierten Umsetzung neuromanischer Gestaltungsmerkmale zu einer harmonischen Gesamtwirkung sowie wegen ihrer städtebaulichen Bedeutung von prägendem Einfluss auf das Straßen- und Ortsbild, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb