Jüdischer Friedhof Smarlingen
- Landkreis
- Leer
- Gemeinde
- Weener, Stadt
- Gemarkung
- Weener
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Weener
- Adresse
- Smarlingen
- Objekttyp
- Friedhof
- Baujahr
- um 1670
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35727939
- Objekt-Nr.
- 358
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Jüdische Topographie Geschichte Nachdem die Fürstin Christine Charlotte 1670 der Bitte der Juden von Weener, Bunde und Jemgum entsprochen hatte, ein Stück Land zur Anlage eines Gottesackers kaufen zu dürfen (Reyer 2005, S. 904; Fraenkel 2005, S. 1534), hatten die Rheiderländer Juden auf einem kleinen Grundstück in Schmarle (später Smarlingen) zwischen Weener und Holthusen einen Begräbnisplatz angelegt. (Reyer 1988, S. 82) In unmittelbarer Nachbarschaft zu diesem Begräbnisplatz entstand inmitten von Wiesen ein zweiter Friedhof, der bis 1849 belegt wurde. (Fraenkel 2005, S. 1535; 100 Jahre Synagoge 1929, o.S.) 1925 wurde in der Zeitschrift „Der Israelit“ der schlechte Zustand des Friedhofs beklagt: „Auf dem größeren (jüngeren) Friedhofe steht noch ein Dutzend Grabsteine aufrecht, fast alle anderen sind schon von Moos überwuchert und kaum noch erkennbar.“ Zudem findet sich der Hinweis, dass „auch in dem den Friedhof umgebenden Graben Begräbnisse stattgefunden haben“. (Der Israelit 1925, S. 2) 1928/29 erfolgte eine erste Instandsetzung (100 Jahre Synagoge 1929, o.S.), der sich 1953, 1960, 1971 weitere anschlossen. (Fraenkel 2005, S. 1543). In den 1970er Jahren wurden 30 Grabsteine erfasst. (Zentralarchiv Heidelberg, Stand: 01.03.2021) Beschreibung Das trapezförmige, 550 qm große Grundstück liegt südwestlich von Neu Weener nahe des Ortsteils Holthusen inmitten von Weideland, ca. 100 Meter östlich der Straße Smarlingen. Die Parzelle mit leichter Bodenwölbung ist mit einem Stacheldrahtzaun zwischen Holzpflöcken eingefriedet. Entlang der Grundstücksgrenzen stehen Bäume. 1998 waren noch ca. 14 Grabstelen aus Sandstein und 15 umgestürzte Grabsteine bzw. Grabplatten vorhanden. Literatur Manuskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig Diamant 1982 Diamant, Adolf: Geschändete jüdische Friedhöfe in Deutschland 1945-1980. Frankfurt am Main 1982; zum jüdischen Friedhof: S. 190. Fraenkel 2005 Fraenkel, Daniel: Weener. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, Bd. 2, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Göttingen 2005, S. 1534-1544; zum jüdischen Friedhof Smarlingen: S. 1534, 1543. 100 Jahre Synagoge 1929 100 Jahre Synagoge, 1829-1929. Festgabe, überreicht vom Synagogenvorstand. Weener/Ems 20./21. Sept. 1929. Nachdruck 1988; Kapitel Unsere Friedhöfe (o.S.) Der Israelit 1925 N.N.: Verfallende Friedhöfe. In: Der Israelit, 66. Jg., 3. September 1925, Nr. 36, S. 2/3. Reyer 1988 Reyer, Herbert: Juden in Jemgum. Von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. In: Reyer, Herbert; Tielke, Martin (Hg.): Frisia Judaica. Beiträge der Geschichte der Juden in Ostfriesland (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands; Bd. 67). Aurich 1991, S. 77-96. Reyer 2005 Reyer, Herbert: Jemgum. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, Bd. 2, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Göttingen 2005, S. 903-907; zur Geschichte des jüdischen Friedhofs: S. 904. Wessels 1991 Wessels, Fritz: Die Reichspogromnacht und das Ende der jüdischen Gemeinde in Weener. In: Reyer, Herbert; Tielke, Martin [Hg.]: Frisia Judaica. Beiträge zur Geschichte der Juden in Ostfriesland (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands; Bd. 67). Aurich 3. erw. Aufl. 1991, S. 279-306; zum jüdischen Friedhof: S. 282.
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