Jüdischer Friedhof Graf-Edzard-Straße
- Landkreis
- Leer
- Gemeinde
- Weener, Stadt
- Gemarkung
- Weener
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Weener
- Adresse
- Graf-Edzard-Straße
- Objekttyp
- Friedhof
- Baujahr
- 1896
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35727612
- Objekt-Nr.
- 189
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Jüdische Topographie 1896 wurde der neue, südlich der Bahnlinie an der Graf-Edzard-Straße gelegene Friedhof seiner Bestimmung übergeben. (100 Jahre Synagoge 1929, o.S.) In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Begräbnisplatz geschändet (Fraenkel 2005, S. 1543), 1943 erfolgte der Verkauf von Grabsteinen an einen ortsansässigen Steinmetz. (Wessels 1991, S. 282) Nach dem Krieg fanden 1945, 1957 und 1966 Instandsetzungsarbeiten statt. Von dem ursprünglich 6.841 qm großen Areal verkaufte der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen unbelegte Teile des Friedhofs an Privatpersonen bzw. an die Stadt. (Fraenkel 2005, 1543) Auf den verbliebenen 3.741 qm befinden sich heute ca. 23 Grabsteine und 59 kleine Namenstafeln aus Sandstein, die die Stadt Weener als Wiedergutmachung für die zerstörten Grabsteine anfertigen ließ. (vgl. NDK-Kartei, NLD) Die ehemalige Friedhofshalle wurde von 1955 bis 1960 als Wohnhaus vermietet, 1966 schließlich verkauft. (Fraenkel 2005, S. 1543) Der jüdische Friedhof liegt südwestlich des historischen Ortskerns von Weener innerhalb eines Wohngebietes. Die schmale, langgestreckte Parzelle ist in Nord-Süd-Richtung orientiert und gliedert sich in zwei, durch einen Zaun mit Ziegelsockel abgetrennte Bereiche. Auf dem nördlichen, unbelegten Teil verläuft eine Lindenallee, die eine alte Wegeführung markiert. Auf dem südlichen Teil, der über den Buchenweg zugänglich ist, geht die Allee in eine Reihe von Kastanienbäumen über. Die Gräber sind entlang der westlichen Begrenzung angeordnet. Erhalten haben sich 23 Grabsteine aus der Zeit vom Ende des 19. Jahrhundert bis in die 1930er Jahre. Bei zehn Grabstellen sind noch Einfassungen vorhanden. Das jüngste Grab liegt abseits der Reihengräber. Es diente den Geschwistern Lazarus, die 1971 bzw. 1982 verstarben, als letzte Ruhestätte. 59 ca. 35 x 35 cm große Steine erinnern namentlich an die Verstorbenen, deren Grabsteine in der Zeit des Nationalsozialismus entfernt wurden. (Die Angaben basieren auf einer Beschreibung in der NDK-Kartei des NLD.) Literatur Manuskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig Diamant 1982 Diamant, Adolf: Geschändete jüdische Friedhöfe in Deutschland 1945-1980. Frankfurt am Main 1982; zum jüdischen Friedhof: S. 190. Fraenkel 2005 Fraenkel, Daniel: Weener. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Bd. 2. Göttingen 2005, S. 1534-1544; zum jüdischen Friedhof an der Graf-Ulrich-Straße: S. 1535, 1543. 100 Jahre Synagoge 1929 100 Jahre Synagoge, 1829-1929. Festgabe, überreicht vom Synagogenvorstand. Weener/Ems 20./21. Sept. 1929. Nachdruck 1988; Kapitel Unsere Friedhöfe, o.S. Wessels 1991 Wessels, Fritz: Die Reichspogromnacht und das Ende der jüdischen Gemeinde in Weener. In: Reyer, Herbert; Tielke, Martin [Hg.]: Frisia Judaica. Beiträge zur Geschichte der Juden in Ostfriesland (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands; Bd. 67). Aurich 3. erw. Aufl. 1991, S. 279-306; zum jüdischen Friedhof an der Graf-Ulrich-Straße: S. 282.
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