Jüdischer Friedhof Bunde
- Landkreis
- Leer
- Gemeinde
- Bunde
- Gemarkung
- Bunde
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Bunde
- Adresse
- Leege Weg
- Objekttyp
- Friedhof
- Baujahr
- 1874
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, wissenschaftlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35703873
- Objekt-Nr.
- 8
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Jüdische Topographie Geschichte Die jüdische Gemeinde Bunde verfügte zunächst über keinen eigenen Friedhof. Ab 1670 nutzte sie gemeinsam mit den Weener und Jemgumer Juden den Friedhof in Smarlingen bei Weener, danach den Friedhof der Gemeinde Neuschanz (Nieuwe Schans) in den Niederlanden. (Fraenkel 2005, S. 382) Als die jüdische Gemeinde Neuschanz 1874 weitere Bestattungen untersagte, stellte die Gemeinde beim Flecken Bunde den Antrag zur Einrichtung eines eigenen Friedhofs. Dem Antrag wurde stattgegeben. Die jüdische Gemeinde erwarb am 25. November 1874 ein Grundstück. (Jongeling 1977, S. 22) Allerdings konnte sie nur die Hälfte der erforderlichen Gesamtkosten in Höhe von 250 Reichstalern für das Grundstück mit Einfriedung selbst aufbringen. Der Rest musste aus öffentlichen Mitteln bestritten werden. (Wiemann 1991, S. 168) Der Friedhof wurde bis Anfang der 1930er Jahre genutzt. Die letzte Beisetzung fand 1932 statt. (Jongeling 1977, S. 123) 1941 und 2006 wurde der Friedhof geschändet. 1956, 1970 und 1979 erfolgten Instandsetzungsarbeiten. (Fraenkel 2005, S. 384; Landesverband 2021) Beschreibung Der Bunder Friedhof befindet sich am Leege Weg, gegenüber der Haus-Nummer 11. Die 407 qm große, nahezu quadratische Friedhofsparzelle (Diamant 1982, S. 28) wird durch eine Ziegelmauer und Hecken eingefasst. Bäume säumen das Grundstück. Nach Jongeling haben sich 25 Grabsteine aus der Zeit von 1881 bis 1932 erhalten. Quellen Landesverband 2021 Übersicht Schändungen 1999-2021, aufgestellt vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen 2021. Manuskript Handbuch jüdischer Ritualbauten Niedersachsen | Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig. Literatur Diamant 1982 Diamant, Adolf: Jüdische Friedhöfe in Deutschland – eine Bestandsaufnahme. Frankfurt am Main 1982; zum jüdischen Friedhof: S. 28. Fraenkel 2005 Fraenkel, Daniel: Bunde. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Bd. 1. Göttingen 2005, S. 380-384; zum jüdischen Friedhof: S. 381, 382, 384. Reyer 2005 Reyer, Herbert: Jemgum. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, Bd. 2, hg. von Herbert Obenaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel. Göttingen 2005, S. 903-907. Jongeling 1977 Jongeling, Karel: Joodse begraafplaatsen in Groningen en Oost-Friesland/1: Ter Apel, Bourtange, Vlagtwedde, Bellingwolde, Stadskanaal, Nieuweschans, Bunde. 1977. (Nedersaksische studies ; 2). Groningen 1977; zum jüdischen Friedhof Bunde: S. 114-123 u. Abb. Wiemann 1991 Wiemann, Harm: Zur Geschichte der Juden Bunde. In: Reyer, Herbert/ Tielke, Martin: Frisia Judaica. Beiträge zur Geschichte der Juden in Ostfriesland (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands; Bd. 67). Aurich 3. erw. Auflage 1991, S. 163-170; zum jüdischen Friedhof: S. 167/168.
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