St.Ulrich, ev.-luth.
- Landkreis
- Ammerland
- Gemeinde
- Rastede
- Gemarkung
- Rastede
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Rastede
- Adresse
- Friedhofsweg 8
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35637399
- Objekt-Nr.
- 90
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Saalkirche aus Feldsteinen und Backsteinen mit polygonalem Chorabschluss und Westturm, dessen Unterbau sowie Teile des Kirchenschiffs noch von dem Ursprungsbau des 13. Jahrhunderts stammen. Unter der Kirche kreuzgratgewölbte Krypta mit freistehenden Säulen, die Würfelkapitelle besitzen. Hier Sandsteinsarkophag der 1744 verstorbenen Sophie Eleonore von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck. Die Kirche wurde Ende des 15. Jahrhunderts erweitert, auch ablesbar an den größeren Spitzbogenfenstern im östlichen Abschnitt und Chorbereich. Außenbau mit Strebepfeilern, die auf eine ursprüngliche Einwölbung hindeuten. Diese Gewölbe stürzten 1695 ein, seit dem flachgedeckte Balkendecke. Von der romanischen Ausstattung ist der Taufstein aus dem 13. Jahrhundert erhalten. Im Turm befindet sich der Sargdeckel mit lebensgroßer Liegefigur des Graf Moritz von 1420. Die Prinzipalstücke Altar (1636, Lucretia de St. Simon) und Kanzel (1612, Ludwig Münstermann) stammen ebenso wie das Epitaph für Reinhard Schröder aus dem 17. Jahrhundert. 1774 wurde die dreiseitig umlaufende Empore, Büstungsfelder mit muschelförmigem Ornament, eingezogen, etwa später entstand sammt auch die Patronatsprieche.
- Denkmalbegründung
- Die romanische Kirche St. Ulrich wurde 1059 von dem Oldenburger Grafen Huno und seiner Frau Willa als Pfarrkirche in Rastede gegründet (älter als das Kloster). Eine kunsthistorische Besonderheit in der Region stellt die Krypta unter dem Chor dar, diese wurde zunächst als private Andachtskapelle genutzt. Stilistisch ist die Krypta des Bremer Doms Vorbild. Zusammen mit der Kirche wurde auch die Krypta im 15. Jahrhundert erweitert und diente später als Grablege. Der ursprünglich gewölbte Kirchenraum wurde nach Einsturz der Gewölbe 1695 mit einer flachen Balkendecke geschlossen. Die Kirche besitzt mit dem romanischen Taufstein, der Kanzel von Ludwig Münstermann und dem Altar von Lucretia de St. Simon eine künstlerisch bedeutende Ausstattung. An der Erhaltung der Kirche besteht aufgrund ihrer geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung wegen ihres landes- und kunstgeschichtlichen, künstlerischen und landschaftsbildprägenden Schau- und Zeugniswerts ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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