Hof Poggemann
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Hasbergen
- Gemarkung
- Ohrbeck
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Ohrbeck
- Adresse
- Am Boberg 2
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1866
- bis
- 1866
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35634521
- Objekt-Nr.
- 22
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Südlich der Straße gelegenes Wohn-/Wirtschaftsgebäude, massive Außenwände mit Ziegelmauerwerk, leicht vorspringendem Natursteinsockel, Eckbetonung durch Sandsteinelemente, Sandsteineinfassungen, Satteldach, errichtet 1866 (i). Zum Objekt gehören auch die Reste der Hofeinfriedung, die das Grundstück westlich und nördlich begrenzt.
- Denkmalbegründung
- Die Gemarkung Ohrbeck liegt im Südosten der Gemeinde Hasbergen und grenzt nordöstlich direkt an die Stadt Osnabrück. Landschaftlich ist Ohrbeck sehr abwechslungsreich: das sehr flache Gebiet im Norden wird heute überwiegend als Wiesen- und Weideland genutzt, während der mittlere Bereich gen Süden größtenteils von Ackerland und einzelnen Waldgebieten dominiert wird. Abgeschlossen wird die Gemarkung nach Süden durch die Hüggelberge. Verkehrstechnisch verlaufen sowohl die Hauptstraße als auch die Eisenbahnlinien – darunter die Hüggelbahn – inmitten von Ohrbeck von Nordwest nach Südost, mittels derer die ehemaligen Bergwerke angefahren wurden. Von der Hauptstraße aus bilden zahlreiche Abzweigungen ein großes Wegenetz. Ein größeres, geschlossenes Siedlungsgebiet liegt nördlich der Bahnlinien, im Norden von Ohrbeck. Ansonsten zeigen sich die Ansiedlungen stark zerstreut. Im Süden ist eine Bebauung nahezu vollständig ausgeblieben. Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude von Hof Poggemann liegt im äußersten Osten von Ohrbeck und ist ein wichtiger Bestandteil in der Geschichte der Streusiedlung. Wie in den anderen Gemarkungen der Gemeinde Hasbergen ist die historische Substanz in Ohrbeck nur noch exemplarisch an einigen wenigen Beispielen belegbar und vorwiegend durch zahlreiche Um- und Neubauten stark verändert. Veränderungen vor allem im Erscheinungsbild sind auch beim Wohn-/Wirtschaftsgebäude von Hof Poggemann durch die Anbauten an der östlichen Traufseite erkennbar. Dennoch ist das Objekt als Beispiel für ein Gebäude im landlichen Bereich aus der Mitte des 19. Jahrhundert wichtig, da es ein frühes Zeugnis einer baugeschichtlichen Entwicklung in der Region ist: waren bis 1860/70 reine Fachwerkgebäude im niedersächisch-westfälischen Raum vorherrschend, änderte sich das Erscheinungsbild der Hofanlagen im Zusammenhang mit der Industrialisierung - Bruchstein und Ziegelstein gewannen als Baumaterialien an Bedeutung und der Steinbau erhielt Einzug in den ländlichen Baugeschehen. In den Gebäuden mit den massiven Außenwänden blieben die Grundrissstrukturen, wie der bei Niederdeutschen Hallenhäusern übliche Flettdielengrundriss mit Längsaufschluss, weiterhin erhalten. Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude von Hof Poggemann ist ein früher Vertreter dieser Baugattung, bei dessen Errichtung der Ziegelstein bereits 1866 eingesetzt wurde. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form als hallenhausartiges Wohn-Stall-Haus beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Objektes aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Bau-, Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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