Hof Weitkamp
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Hasbergen
- Gemarkung
- Gaste
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Gaste
- Adresse
- Am Gaster Berg 21
- Objekttyp
- Heuerhaus
- Baujahr
- 1770
- bis
- 1770
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35634394
- Objekt-Nr.
- 16
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Unmittelbar an einem Bauerschaftsweg gelegenes giebelständiges Wohn-/Wirtschaftsgebäude, Zweiständerbau, Fachwerk mit verputzten Gefachen, Giebeldreieck des Wirtschaftsgiebels mit Ziegelausmauerung, Satteldach, errichtet 1770 (i) von Zimmermeister Johann Gerhard Dreyer. Der Wohngiebel wurde nachträglich massiv ersetzt und verputzt.
- Denkmalbegründung
- Das Heuerhaus liegt am südwestlichen Rand von Gaste und wurde laut Inschrift 1770 errichtet. Die Gemarkung Gaste erstreckt sich im Südwesten des Landkreises Osnabrück, unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Topographisch ist die Gemarkung sanft hügelig ausgebildet und wird im Westen von einer Tiefebene mit Weideland geprägt. Höhere Erhebungen befinden sich im mittleren Bereich. Nördlich verläuft die Autobahn, die nicht nur die verkehrstechnische Erschließung grundlegend geändert hat. Von der alten Siedlungsstruktur ist nahezu nichts erhalten. Neuere Siedlungstätigkeiten wirkten sich im nordwestlichen Randgebiet, zu beiden Seiten der Hauptstraße - vorwiegend im Bereich der kleineren Gewerbebetriebe im Nordosten - und nahe des Heinkenbachs inmitten der Gemarkung aus, wo sich eine Wohnsiedlung zum Zentrum von Gaste entwickelt hat. Ältere Kernsubstanz ist in ihrem äußeren Erscheinungsbild durch zahlreiche, schon sehr frühe Umbauten und Neubauten größtenteils nur noch zu erahnen. Viele Fachwerkgebäude sind nur in Fragmenten erhalten oder in Mischbauweise errichtet worden - wie Heuerhaus, dessen ältere Bausubstanz nachträglich im Wohngiebel massiv ersetzt wurde. Dennoch ist das Heuerhaus an der Peripherie der Gemarkung eines der letzten Zeugnisse einer älteren Siedlungsstruktur und daher wichtiger Bestandteil der Siedlungsgeschichte. Auch Aspekte der Sozialgeschichte können am Heuerhaus veranschaulicht werden, denn das Heuerhaus war dem östlich gelegenen Hof Weitkamp unterstellt. Die sogenannten Heuerleute waren Landarbeiter, häufig auch Söhne des Bauern, die den Geschwistern das Hoferbe überlassen mussten. Sie bekamen gegen Abgaben und Arbeitsleistung für den Bauern neben einem Wohnsitz auch ein Stück Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Das sogenannte Heuerlingswesen entwickelte sich im 17. Jahrhundert und fand nach dem Zweiten Weltkrieg - in den 1960er Jahren - sein Ende. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Heuerhauses aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Sozial-, Wirtschaftsgeschichte, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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