Christuskirche
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Hasbergen
- Gemarkung
- Hasbergen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hasbergen
- Adresse
- Martin-Luther-Straße 8
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 1899
- bis
- 1901
- Personen
- Hillebrand, Eberhard
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35634236
- Objekt-Nr.
- 9
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Nördlich der Martin-Luther-Straße gelegene, neugotische Kirche als massiver Zentralbau aus Hüttensteinen, mit kurzen Querhäusern, wuchtigem Westturm und gerade geschlossenem Chor, errichtet 1900-1901 nach Plänen des Architekten Eberhard Hillebrand. Im Innenraum bauzeitliche Ausstattung erhalten, darunter die Emporen, die Orgel und Teile des Gestühls.
- Denkmalbegründung
- Im Norden von Hasbergen liegt inmitten der Siedlung die Christuskirche. Nach Beginn der Bauarbeiten im Frühjahr 1900 (Grundsteinlegung 1. Juli 1900) konnte die Kirche am 1. Advent 1901 eingeweiht werden. Entsprechende Entwürfe für den zeittypischen Bau im neogotischen Stil lieferte Eberhard Hillebrand, ein bekannter Architekt und Stadtbauinspektor von Hannover, der 1840 in Osnabrück geboren wurde und 1924 in Hannover starb. Hillebrand baute zahlreiche Kirchen in Niedersachsen - darunter die Gartenkirche in Hannover - und Thüringen, wie die Thomaskirche in Erfurt. Nach seinem Studium der Baukunst an der Polytechnischen Schule in Hannover war er ab 1863 im Büro von Conrad Wilhelm Hase angestellt und besuchte im Folgenden Lehrveranstaltungen von Georg Gottlieb Ungewitter. Der Einfluss dieser beiden Lehrmeister - zwei der wichtigsten Vertreter des Historismus und vor allem der Neogotik - zeigte sich in der Architektur- und Formensprache seiner Entwürfe und Bauten. Die neogotischen Architekturelemente ließ er in Hasbergen in Hüttenstein ausführen, einem künstlich hergestelltem Mauerstein aus Hüttensand und einem Bindemittel - Kalk oder Zement. Dieses Baumaterial kam aus dem nahegelegenen Stahlwerk in Georgsmarienhütte und ist daher eine regionale Besonderheit - verbaut wurde der Stein beispielsweise auch an der Pumpstation und am Empfangsgebäude des privaten Bahnhofes in Hasbergen. Ursprünglich wurde das Gewölbe der Christuskirche wohl mittels Sinterbims eingezogen. Dieser künstliche, poröse Stein - aufgrund seiner Eigenschaften vorwiegend für Wände und Decken verwendet - musste jedoch bereits in den 1960er saniert werden. Die folgende Instandsetzung 1974 führte zu Veränderungen in den Raumstrukturen, sodass der Innenraum sich heute nicht mehr in seiner bauzeitlichen Gliederung darstellt. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft besteht an der Erhaltung der Kirche jedoch vor allem aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung als Werk des überregional bekannten Architekten Hillebrand, für die Bau- und Kunstgeschichte, für die Siedlungs- und Ortsgeschichte sowie aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung wegen der nicht alltäglichen, künstlerischen Gestaltwerte, die das Objekt aufweist, und aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung mit ihrem prägendem Einfluss auf das Ortsbild - vor allem wegen ihrer Fernwirkung durch den knapp 50 Meter hohen Westturm - ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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