Hof Tebbe
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Hasbergen
- Gemarkung
- Hasbergen
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Hasbergen
- Adresse
- Berliner Straße 2
- Objekttyp
- Wohn-/Wirtschaftsgebäude
- Baujahr
- 1797
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35634108
- Objekt-Nr.
- 3
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- An einer Straßenecke gelegenes Wohn-/Wirtschaftsgebäude einer ehemaligen Hofanlage, Zweiständerbau, Kammerfach mit Aufsprung, Giebel jeweils zweimal vorkragend, Traufseiten mit profilierten Knaggen, Fachwerk mit verputzten Gefachen, Satteldach, errichtet 1797. Am Wohngiebel nach Südwesten ein zweigeschossiger, massiver und verputzter Anbau, mit Krüppelwalmdach, nachträglich zu Wohnzwecken errichtet. Die nordöstliche Traufseite mit nachträglichem, massiven und verputzten Stallanbau.
- Denkmalbegründung
- Die Gemarkung Hasbergen liegt südwestlich von Osnabrück. Ihre Grenze ist im Westen und Süden identisch mit der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Topographisch zeichnet sich Hasbergen vor allem durch Feld- und Weideland aus, südöstlich durch ein großes Waldgebiet. Im nördlichen Bereich kreuzen mehrere Eisenbahnlinien und die Hauptstraße nach Münster von Nordost nach Südwest. Hier sind auch die größten Veränderungen in der Siedlungsstruktur zu erkennen. Diese hat sich vor allem im 19. Jahrhundert durch die Ansiedlung der Bergleute am Roten Berg und Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Siedlung für die Arbeiter und Angestellten der Eisenbahn verändert. Lediglich der westliche Bereich der Gemarkung blieb von Neusiedlung unberührt, wodurch sich hier die alte Bausubstanz erhalten hat - wie in den anderen Gemarkungen meist nur noch exemplarisch an einigen wenigen Beispielen oder fragmentarisch aufgrund von Veränderungen, Umbauten oder Renovierungen. In den neuen Siedlungsbereichen ist die zerstreute historische Substanz weitgehend erneuert und nahezu vollständig in der neue Bebauung eingebettet worden. Das Wohn-/Wirtschaftsgebäude des Hofes Tebbe liegt unmittelbar südlich der Bahnlinien und ist somit eines der letzten authentischen Vertreter dieser Baugattung im nördlichen Bereich von Hasbergen. Hieraus begründet sich die siedlungsgeschichtliche Bedeutung für das Objekt. Veränderungen der bauzeitlichen Substanz sind auch hier durch die Anbauen im Wohnbereich und an der nordöstlichen Traufseite zu erkennen. Dennoch ist das Objekt in der Ausprägung der Bauaufgabe und -form für ein Gebäudes im ländlichen Bereich des ausgehenden 18. Jahrhundert beispielhaft. Ein Merkmal ist der Aufsprung im Kammerfach. Das ist ein Versprung in der Balkenlage, in der Decke zwischen Flett und Kammerfach - in Verbindung mit dem Bedürfnis der Schaffung eines Kornbodens über den Wohnräumen des Kammerfach ab 1730er Jahre entstanden. Diese Konstruktion findet sich bei ländlichen Gebäuden in der zweiten Hälfte des 18. und ersten Hälfte des 19. Jahrhundert häufig. An der Erhaltung des Wohn-/Wirtschaftsgebäudes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Bau- und Wirtschaftsgeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit seinem prägendem Einfluss auf das Straßenbild ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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