Dietrichsburg
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Melle, Stadt
- Gemarkung
- Oldendorf
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Oldendorf
- Adresse
- Dietrichsburg
- Objekttyp
- Burg
- Baujahr
- 1845
- bis
- um 1860
- Personen
- Quaet-Faslem, Bruno Emanuel
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35542325
- Objekt-Nr.
- 345
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Denkmalthema
- Quaet-Faslem
- Beschreibung
- Viergeschossiger, quadratischer Aussichtsturm, neugotischer Bruchsteinbau mit Werksteingliederung, Ecklisenen, umlaufendes profiliertes Geschossgesims, spitzbogige Fensteröffnungen, Westportal mit Familienwappen der Bauherren von Fincke, Zinnenkranz, errichtet 1845 von Architekt Emanuel Bruno Quaet-Faslem. Nördlich und südlich jeweils ein eingeschossiger, dreiachsiger Flügel anschließend, Saal und weitere Räume aufnehmend, möglicherweise nach dem Turm entstanden und stilistisch angepasst. Wandgliederung durch Ecklisenen, Trauf- und Giebelgesimse, Spitzbogenöffnungen, Satteldächer. Bauzeitliche Ausstattung verloren und Innenräume zum Teil erhalten, zum Teil umgebaut oder überformt.
- Denkmalbegründung
- Die sogenannte Diedrichsburg liegt erhöht auf einem bewaldeteten Berg im Südosten der Gemarkung und geht wohl auf einen mittelalterlichen Rittersitz zurück. Das überkommene Gebäude wurde laut Inschrift ab 1845 errichtet und von Ludwig Freiherr von Vincke in Auftrag gegeben, einem preußischen Reformer und Besitzer des nördlich gelegenen Guts Ostenwalde. Zugeschrieben ist es dem belgisch-deutschen Architekten Emanuel Bruno Quaet-Faslem, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als königlich hannoverscher Baubeamter vor allem in der Weserregion, schwerpunktmäßig in der Stadt Nienburg (Weser), tätig war. Stilistisch zeigt die Diedrichsburg die Schnittstelle des klassizistischen Rundbogenstils und neugotischen Elementen auf, was einen Wandel in Quaet-Faslems schaffen darstellt. Er durchbricht Mitte des 19. Jahrhunderts die bisher strenge, rein klassizistische Formsprache und schmückt diese mit mittelalterlichen Elementen im Stil des Historismus. Diese vereinen sich hier in einem Bauwerk, das in seiner ursprünglichen Funktion und Nutzung als Jagdschloss nun zu touristischen Zwecken umgebaut und genutzt wird und damit einhergehend im Inneren bereits zu großen Teilen überformt ist. An der Erhaltung der Diedrichsburg besteht aufgrund ihrergeschichtlichen Bedeutung für die Orts-, Bau- und Kunstgeschichte sowie als Werk des überregional bekannten Architekten und Senators Emanuel Bruno Quaet-Faslem, aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung wegen der nicht alltäglichen, künstlerischen Gestaltwerte und als typisches Beispiel für die Burgenromantik des 19. Jahrunderts sowie aufgrund der städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Landschaftsbild und im räumlichen Gefüge der Gebäudegruppe mit dem Nebengebäude, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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