Hof Linkemeier
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Melle, Stadt
- Gemarkung
- Meesdorf
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Meesdorf
- Adresse
- Am Bergsiek 14
- Objekttyp
- Heuerhaus
- Baujahr
- 1792
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35539829
- Objekt-Nr.
- 244
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Traufständiges Heuerhaus, Zweiständerbau, Kammerfach mit Aufsprung und einseitiger Erweiterung, Ständerreihen mit Kopfbändern erhalten, Fachwerk mit verputzten Gefachen, Satteldach, errichtet 1792 (i) für Fr. Wilhelm Schwanholt.
- Denkmalbegründung
- Die Gemarkung erstreckt sich unterhalb des Kleinen Kellenberges an den bewaldeten Südhängen des Wiehengebirges. Östlich verläuft der Fluss Hunte. Die Besiedlung nahm ihren Anfang mit zwei Hofanlagen im Bereich des Wohnplatzes Meesdorf, im Südosten der Gemarkung. Ergänzt wurde dieser Siedlungskern von weiteren Hofanlagen in Außenlage, vor allem in den Wohnplätzen Sundern, Bergsiek und Ort. Westlich von Ort liegt relativ isoliert das Heuerhaus, westlich der Straße Am Bergsiek. Die Einzellage von Heuerhäusern ist innerhalb der Siedlungsstruktur im ländlichen Raum typisch, denn dieser Umstand rührt aus dem sogenannten Heuerlingswesen. Dieses entwickelte sich im 17. Jahrhundert ausschließlich im nordwestdeutschen Raum und fand nach dem Zweiten Weltkrieg - in den 1960er Jahren - sein Ende. Dabei bekamen die sogenannten Heuerleute, häufig Landarbeiter oder Söhne des Bauern, die den Geschwistern das Hoferbe überlassen mussten, gegen Abgaben und Arbeitsleistung für den Bauern neben einem Wohnsitz, der sich unweit des Haupthofes befand, auch ein Stück Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Als baukonstruktive Besonderheit ist beim Heuerhaus des ehemaligen Hof Linkemeier das Kammerfach mit Aufsprung zu nennen. Das ist ein Versprung in der Balkenlage, in der Decke zwischen Flett und Kammerfach, der in Verbindung mit dem Bedürfnis der Schaffung eines Kornbodens über den Wohnräumen des Kammerfach ab den 1730er Jahren entstanden ist. Diese Konstruktion findet sich bei ländlichen Gebäuden in der zweiten Hälfte des 18. und ersten Hälfte des 19. Jahrhundert häufig. In der Ausprägung des Gebäudetypus als Hallenhaus beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Heuerhauses daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Siedlungs-, Sozial-, Bau- und Wirtschaftsgeschichte ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
- ADABweb