Wohn-/Geschäftshaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Melle, Stadt
- Gemarkung
- Melle
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Melle-Mitte
- Adresse
- Markt 2
- Objekttyp
- Wohn-/Geschäftshaus
- Baujahr
- um 1890
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35539467
- Objekt-Nr.
- 131
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Traufständiges, zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus, massiver Putzbau, Fassadengestaltung mit neoklassizistischem Dekor, darunter Pilastergliederung, profilierte Fenstereinfassungen, Gesimse, Satteldach, errichtet um 1890. Rückwärtig ein etwas älterer Anbau.
- Denkmalbegründung
- Die Ansiedlung in Melle geht auf einen fränkischen Königshof zurück, der an der Heerstraße von Osnabrück nach Herford angelegt wurde. Zeitgleich wurde um 800 das Areal um die Kirche gegründet. Ende des 12. Jahrhunderts war die Entwicklung der Kirchenburg mit Speichern und Handwerksunterkünften soweit, dass sich für die neue Kirchenburg der Begriff Melle ausbildete und die Bezeichnung Altmelle auf eine Höfesiedlung im Süden begrenzt wurde. Begünstigt wurde die siedlungsgeschichtliche Entwicklung durch die Anlage einer bischöflichen Stiftsburg auf dem Grönenberg, westlich von Melle, die als Grenzschutz gegen die Grafen von Ravensberg und Tecklenburg 1250 errichtet wurde. Zu dieser Burg gehörten einige Burgmannhöfe, die vor den Toren der Stadt lagen und den Schutz der Burg verstärken sollten. Mit dem Erhalt des Markrechts 1359 wurde Melle mit einer Stadtbefestigung umgeben. Die vier Meller Straßen wurden mittels Stadttoren und den bereits erwähnten, davorliegenden Burgmannhöfen gesichert. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts entwickelte sich - begünstigt durch die verliehenen Marktrechte - zusätzlich zur Kirchensiedlung eine Marktsiedlung, die nördlich an die Kirchhöfersiedlung anschloss. Sie umfasst den Marktplatz mit Rathaus, die nördliche Bebauung des Platzes und Teile der Mühlenstraße. Das Wohn- und Geschäftshaus Markt 2 ist Teil der nördlichen Bebauung des Marktplatzes und trotz seines jüngeren Baujahrs wichtiger Bestandteil des räumlichen Gefüges des Marktplatzes. Mit seinem historistischen Dekor ist es zudem ein typisches, repräsentatives Gebäudes aus der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts. In der Ausprägung der Bauaufgabe und -form beispielhaft, besteht an der Erhaltung des Objektes aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau- und Wirtschaftsgeschichte und aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung wegen des prägenden Einflusses auf das Straßenbild und das räumliche Gefüge des Platzes, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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