Wohn-/Geschäftshaus
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Melle, Stadt
- Gemarkung
- Melle
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Melle-Mitte
- Adresse
- Markt 11
- Objekttyp
- Wohn-/Geschäftshaus
- Baujahr
- um 1810
- bis
- 1905
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35539184
- Objekt-Nr.
- 116
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Traufständiges, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus, massiver Putzbau, Fassadengestaltung mittels Erker, profilierten Fenstereinfassungen, Gesimsbänder, Horizonalfugen im Erdgeschoss, Satteldach mit Zwerchhaus mit Fachwerkkonstruktion, errichtet 1905 (i). Rückwärtig ein älterer, einstöckiger Fachwerkbau direkt anschließend, wohl von um 1810, möglicherweise auch älter.
- Denkmalbegründung
- Die Ansiedlung in Melle geht auf einen fränkischen Königshof zurück, der an der Heerstraße von Osnabrück nach Herford angelegt wurde. Zeitgleich wurde um 800 das Areal um die Kirche gegründet. Ende des 12. Jahrhunderts war die Entwicklung der Kirchenburg mit Speichern und Handwerksunterkünften soweit, dass sich für die neue Kirchenburg der Begriff Melle ausbildete und die Bezeichnung Altmelle auf eine Höfesiedlung im Süden begrenzt wurde. Begünstigt wurde die siedlungsgeschichtliche Entwicklung durch die Anlage einer bischöflichen Stiftsburg auf dem Grönenberg, westlich von Melle, die als Grenzschutz gegen die Grafen von Ravensberg und Tecklenburg 1250 errichtet wurde. Zu dieser Burg gehörten einige Burgmannhöfe, die vor den Toren der Stadt lagen und den Schutz der Burg verstärken sollten. Mit dem Erhalt des Markrechts 1359 wurde Melle mit einer Stadtbefestigung umgeben. Die vier Meller Straßen wurden mittels Stadttoren und den bereits erwähnten, davorliegenden Burgmannhöfen gesichert. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts entwickelte sich - begünstigt durch die verliehenen Marktrechte - zusätzlich zur Kirchensiedlung eine Marktsiedlung, die nördlich an die Kirchhöfersiedlung anschloss. Sie umfasst den Marktplatz mit Rathaus, die nördliche Bebauung des Platzes und Teile der Mühlenstraße. Zeitgleich wurde die Stadt nach Nordosten und Osten erweitert, abgeschlossen von dem Bereich des Neuen Grabens. Dazu gehörte auch der Platz auf dem sich die evangelische Kirche erhebt. Nach den Stadtbränden von 1649 und 1720 wurden große Teile der zerstörten Bauten in diesem Bereich auf den ehemaligen Hausstellen neu errichtet. Das massive Wohn- und Geschäftshaus mit rückwärtigem älteren Fachwerkteil, dessen Substanz wohl in die Zeit nach dem Stadtbrand zurückgeht, ist ein solches Beispiel. An der Erhaltung des Objektes besteht daher aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung für die Stadtbau- und Wirtschaftsgeschichte, aufgrund seiner städtebaulichen Bedeutung mit prägendem Einfluss auf das Straßenbild und das räumliche Gefüge des Platzes und aufgrund des nahezu ungestörten Überlieferungszustandes, ein öffentliches Interesse.
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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