Katholische Matthäuskirche
- Landkreis
- Osnabrück
- Gemeinde
- Melle, Stadt
- Gemarkung
- Melle
- Orts-/Stadtteil/Lage
- Melle-Mitte
- Adresse
- Kohlbrink 1
- Objekttyp
- Kirche (Bauwerk)
- Baujahr
- 12.Jahrhundert
- bis
- um 1400
- Denkmalstatus
- Einzeldenkmal (gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG)
- Bedeutung
- geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich
- Im Denkmalverzeichnis
- Ja
- Objekt-ID
- 35538981
- Objekt-Nr.
- 121
- Fachbereich
- Bau und Kunst
- Beschreibung
- Inmitten des Kirchplatzes gelegene Kirche, ursprünglich als einschiffige Saalkirche im 13. Jahrhundert errichtet, verquaderter Bau mit zwei Langhausjochen und geradem Chorschluss. Nordwand mit rundbogigen Fenstern mit kräftigen Wulsten, Bogenfries im Traufbereich. Um 1400 gotische Umgestaltung in eine zweischiffige Hallenkirche mit polygonalen Chorschluß, unter Einbeziehung des Vorgängerbaus und des quadratischen Westturm aus dem 12. Jahrhundert. Im Inneren wuchtige Wandvorlagen mit eingestellten Eckdiensten, Maßwerkfenster mit Vierpässen im Chor, Rippelzierscheiben mit Wappen der Kerssenbrock, Haren und Vinke. Von der Ausstattung ein Seitenaltar und eine Kanzel von um 1800 erhalten sowie Orgel und Orgelempore aus der Dominikanerkirche in Osnabrück von 1713, Triumphkreuz des 13. Jahrhunderts, Figuren der Gottesmutter und eines heiligen Bischofs aus dem 15. Jahrhundert, Altargemälde des 17. Jahhrunderts, überlebensgroßer Schmerzensmann und Kruzifix des 18. Jahrhunderts sowie lebensgroße Evangelistendarstellungen von um 1800, ein Werk des regional tätigen Bildschnitzers G.G. Wessell. Südlich schließt eine Erweiterung der 1960er Jahre an.
- Denkmalbegründung
- Inmitten des alten Siedlungskerns liegt die alte Kirchhöfersiedlung auf längsrechteckigem Grundriss. Sie wird im Osten von der geschlossenen Häuserzeile der Haferstraße begrenzt, im Süden von der Kirchstraße und im Westen von der Straße Kohlbrink. Trotz dass die Kirchhöfersiedlung bei einem Stadtbrand von 1659 weitgehend zerstört wurde, ist der der ursprüngliche Grundriss und das räumliche Gefüge noch heute ablesbar, da der Wiederaufbau auf den alten Hausstellen erfolgte. Im Norden der Kirchhöfersiedlung befindet sich die Kirche, die ursprünglich als Saalkirche im 13. Jahrhundert errichte wurde. Teile dieses Baus sowie der wuchtige Westturm, der wohl bereits im 12. Jahhrundert als Wehrturm errichtet wurde, sind nach wie vor erhalten und wurden in eine gotische Erweiterung zu einer zweischiffigen Hallenkirche von um 1400 einbezogen. Bemerkenswert ist auch die Ausstattung der Kirche. Einige Ausstattungsstücke gehen noch in das 13. Jahrhundert zurück. An der Erhaltung der Kirche besteht daher aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für die Orts- und Stadtbaugeschichte, für die Bau- und Kunstgeschichte, aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung wegen der nicht alltäglichen, künstlerischen Gestaltwerte und der erhaltenen Innenraumgestaltung, aufgrund ihrer städtebaulichen Bedeutung mit ihrem prägendem Einfluss auf das Ortsbild und das räumliche Gefüge eines Platzes sowie aufgrund ihres Seltenheitswertes, ein öffentliches Interesse.
- Literatur
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ADABweb
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